Ukrainische Behörden entdecken Folterkammer
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Grausamer Fund in Cherson:Ukrainische Behörden entdecken Folterkammer

Ermittler sichern Beweise
Ukrainische Polizei findet in Cherson Folterkammern und Gräber

Nachdem sich die Russen aus Cherson zurückgezogen haben, wird nun das Ausmass ihrer Verbrechen deutlich. Die ukrainischen Behörden fanden Folterkammern.
Publiziert: 17.11.2022 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2022 um 14:31 Uhr
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In Cherson wurden mehrere Folterkammern und Gefängnisse gefunden.
Foto: SBU

Horror-Fund in Cherson: Ukrainische Ermittler haben nach der Befreiung von Cherson Gefängnisse und Folterkammern entdeckt. Hier sollen Dutzende Männer festgehalten und mit Stromschlägen taktiert worden sein. Einige von ihnen kamen nie wieder lebend heraus, schreibt der «Guardian».

An elf Orten seien Menschen gefangengehalten worden, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj am Mittwochabend im ukrainischen Fernsehen. An vier dieser Orte gebe es Hinweise, dass Gefangene gefoltert worden seien. Ermittler sicherten dort Beweise und befragten Zeugen. Auch Leichen würden exhumiert.

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Die Suche hat erst begonnen

«Bislang sind in der Region Cherson 63 Leichen gefunden worden», sagte Monastyrskyj. «Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Suche gerade erst begonnen hat und noch viele weitere Folterkammern und Grabstätten entdeckt werden.» Unabhängige Bestätigungen gab es zunächst nicht. Allerdings wurden auch in den Gebieten Kiew und Charkiw Folterkammern und Gräber Ermordeter gefunden, als diese wieder unter ukrainische Kontrolle kamen.

Die Bewohner berichten, dass sie sechs Wochen nach der Besetzung der Russen Schreie aus den Gefängnissen gehört haben. Menschen sollen mit Säcken auf dem Kopf hineingebracht worden sein. «Sie kamen verprügelt heraus und waren völlig desorientiert», sagt eine Ladenbesitzerin zu «Guardian». Manche kamen nur noch als Leiche im Sack aus den Gebäuden.

Verhaftet für Tattoos und falsche Kleidung

Wie der «Washington Post» schreibt, wurde die geringste Auflehnung gegen die Besatzer bestraft. Ukrainische Tattoos, traditionelle Kleidung und die Worte «Ruhm der Ukraine» reichten, um eine Person zu inhaftieren. Die russischen Truppen haben Cherson zwar verlassen, doch sie hinterlassen ein Trauma bei den Bewohnern. Die Angst, vor einem erneuten Angriff, bleibt.

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Unter Druck der ukrainischen Armee hatten die russischen Besatzer die Gebietshauptstadt Cherson Anfang November geräumt und sich auf das südliche Ufer des Flusses Dnipro zurückgezogen. Viele Strassen und Gebäude, vor allem das regionale Polizeihauptquartier, seien vermint zurückgelassen worden, sagte der ukrainische Innenminister. Bei der Entschärfung der Bomben seien bereits ukrainische Kampfmittelräumer getötet oder verletzt worden. (SDA/chs/jwg)

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