Erbitterter Putin-Gegner
Kreml setzt Schachweltmeister auf Terrorliste

Wladimir Putin geht vor den russischen Präsidentschaftswahlen mit aller Härte gegen seine Gegner vor. Nach dem Tod von Alexei Nawalny wurde jetzt der bekannte Schachweltmeister Garri Kasparow in Russland auf die Terrorliste gesetzt.
Publiziert: 06.03.2024 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2024 um 17:06 Uhr
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Garri Kasparow wurde in Russland auf die Terrorliste gesetzt.
Foto: AFP

Die Behörden in Russland führen den einstigen Schachweltmeister und im Exil lebenden Oppositionellen Garri Kasparow (60) auf einer Terrorliste. Sein Name wurde auf eine Liste von «Terroristen und Extremisten» aufgenommen, wie aus einer Notiz der russischen Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring hervorgeht, die AFP am Mittwoch einsehen konnte.

Der 1963 in der damaligen sowjetischen Republik Aserbaidschan geborene Kasparow war einer der grössten Schachspieler aller Zeiten, bevor er zum erbitterten Gegner von Staatschef Wladimir Putin (71) wurde. 2013 verliess er Russland und ging in die USA, von wo aus er weiterhin die russische Führung und die Militäroffensive in der Ukraine kritisiert.

Legendäre Duelle zwischen Kasparow und Karpow

2022 wurde Kasparow in Russland zum «ausländischen Agenten» erklärt, eine Bezeichnung für Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die strikteste Auflagen der Behörden nach sich zieht. Die meisten Oppositionellen, die in Russland geblieben sind, sind heute inhaftiert, die übrigen leben im Exil.

Die Duelle zwischen Kasparow und Anatoli Karpow, dem anderen Schachgrossmeister der Sowjetunion, gingen in den 1980er-Jahren in die Geschichte ein. Karpow unterstützt Putin und sitzt heute für die Präsidentenpartei Geeintes Russland als Abgeordneter in der russischen Duma. (AFP)

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