Auf einen Blick
- Tochter von Serienvergewaltiger glaubt, selbst missbraucht worden zu sein
- Caroline Darian enthüllt schockierende Details in BBC-Interview
- Die Polizei hatte ihr zuvor verdächtige Fotos vorgelegt
Die schockierende Missbrauchsgeschichte von Gisèle Pelicot (72) hat die ganze Welt erschüttert. Während fast eines Jahrzehnts war sie von ihrem Ehemann Dominique Pelicot (72) betäubt, missbraucht und im Internet anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten worden.
Der 72-Jährige filmte die Taten, wodurch 51 von mutmasslich 83 Tätern identifiziert und mitangeklagt werden konnten. Dafür wurde er Mitte Dezember wegen schwerer Vergewaltigung schuldig gesprochen. Das Gericht verhängte die Höchststrafe von 20 Jahren.
Doch damit nicht genug: In einem aufsehenerregenden Interview mit der BBC hat nun die Tochter des Sexualstraftäters, Caroline Darian (46), ihre Überzeugung enthüllt, dass ihr eigener Vater sie missbraucht haben soll. Laut dem ursprünglichen Bericht fand die Polizei auf Pelicots Computer zwei Fotos seiner bewusstlosen Tochter. Darauf sei sie lediglich mit T-Shirt und Unterhose bekleidet gewesen, so Darian, die kürzlich ihre Biografie veröffentlicht hat.
«Sie haben das gleiche Muttermal auf ihrer Wange»
Sie habe sich zuerst überhaupt nicht erkannt, als sie die Bilder vorgelegt bekam. Darauf habe sie jeweils auf ihrer linken Seite gelegen, genau wie ihre Mutter auf all den weiteren Fotos. «Der Polizeibeamte sagte: ‹Schauen Sie mal, Sie haben das gleiche Muttermal auf ihrer Wange… das sind Sie.›»
Obwohl bislang keine weiteren Beweise gefunden wurden, die Darians Verdacht stützen, ist sie sich sicher, dass ihr Vater sich an ihr vergangen hat. Sie bezeichnete ihn im Interview mit der BBC-Journalistin Emma Barnett (39) als «einen der schlimmsten Sexualverbrecher der letzten 20 oder 30 Jahre» und glaubt, dass er nur das zugegeben hat, was ihm nachgewiesen werden konnte. Aus allem anderen habe er versucht, sich herauszuwinden. Ihr Vater habe im Laufe der Zeit verschiedene Versionen erzählt. Darum glaube sie ihm nichts mehr, so Darian.
«Er wusste genau, was er tat»
Die 46-Jährige kämpft nun mit den Folgen der grausamen Enthüllungen um ihren Vater. So wie ihr gehe es vielen Opfern, die Medikamente oder Drogen verabreicht bekommen haben. «Ihnen wird nicht geglaubt, weil es keine Beweise gibt. Ihnen wird nicht zugehört und sie werden nicht unterstützt», beklagt Darian im Interview.
Sogar ihre eigene Mutter habe Schwierigkeiten gehabt, den möglichen Missbrauch ihrer Tochter zu akzeptieren. Als Mutter sei das schwer gewesen, besonders mit all den grauenhaften Details, die sie ohnehin schon verarbeiten musste, glaubt Darian.
Von ihrem Vater geht nun erstmals keine Gefahr mehr aus. Er wird viele Jahre hinter Gitter verbringen. Darian hofft, ihren Vater nie wiedersehen zu müssen. «Er ist ein gefährlicher Mann», erklärt sie. Ob er ein «Monster» ist, wie viele behaupten, weiss sie nicht. Aber: «Er wusste genau, was er tat.»