«Er war wirklich ein Held»
Britischer Soldat von Putins Truppen getötet

Er reiste in die Ukraine, um zu helfen und das Land gegen Putins Truppen zu verteidigen. Nun ist der Brite Jordan Gatley im Kampf gefallen, wie seine Eltern öffentlich machen.
Publiziert: 13.06.2022 um 16:10 Uhr
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Jordan Gatley ist im Kampf gegen die russische Armee gefallen.
Foto: Dean Gatley

Er hätte nie gedacht, dass er das einmal schreiben werde, beginnt Dean Gatley aus Grossbritannien seinen Text auf Facebook. «Am Freitag erhielten wir die erschütternde Nachricht, dass unser Sohn Jordan in der Stadt Sjewjerodonezk in der Ukraine erschossen wurde.»

Als der russische Präsident Wladimir Putin (69) Ende Februar seine Truppen in die Ukraine einmarschieren liess, habe Jordan Gatley die britische Armee verlassen und sei in die Ukraine gereist, um dort zu helfen. Vor Ort habe er mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten den Truppen helfen können, schreibt sein Vater weiter.

Er habe mit den Kameraden seines Sohnes Kontakt. «Sein Team sagt, sie hätten ihn alle geliebt, so wie wir auch, und er habe das Leben vieler Menschen entscheidend verändert, nicht nur als Soldat, sondern auch durch die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte.»

Jeder Meter in der Region ist «blutgetränkt»

Sein Sohn habe gewusst, wie gefährlich der Einsatz sei. Für ihn sei es aber eine Pflicht gewesen. «Er war wirklich ein Held und wird für immer in unseren Herzen bleiben», so Dean Gatley weiter. Neben der unfassbaren Trauer seien er und seine Frau unglaublich Stolz auf ihren Sohn.

Sjewjerodonezk in der Donbass-Region ist seit Wochen hart umkämpft. Es ist eine der letzten beiden Städte in der ostukrainischen Region Luhansk, die Russland noch nicht komplett eingenommen hat.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) hatte am späten Sonntagabend von intensiven Kämpfen in Sjewjerodonezk gesprochen. Die ukrainischen Truppen und die russische Armee kämpften dort «um jeden Meter», sagte er. Armeechef Waleri Saluschni (48) sagte, «jeder Meter von ukrainischem Land» in der Region sei «blutgetränkt».

Russen kontrollieren «mehr als 70 Prozent» der Stadt

Doch nicht nur die ukrainische, sondern auch die russische Armee erleide hohe Verluste. Am Montag teilte der ukrainische Generalstab mit, dass Putins Truppen das Zentrum der Stadt erobert und die ukrainische Armee verdrängt hätten.

Der russischen Armee sei es mit Unterstützung ihrer Artillerie «teilweise» gelungen, die ukrainischen Soldaten im Stadtzentrum zurückzudrängen. Nach Angaben des Regionalgouverneurs von Luhansk, Serhij Hajdaj, kontrolliert die russische Armee inzwischen «mehr als 70 Prozent» der Stadt. (jmh/AFP)


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