Er überstand Malaria und heiratete die Liebe seines Lebens
Däne bereiste jedes Land der Welt – ohne Flugzeug

Als erster Mensch der Welt bereiste der Däne Torbjørn Pedersen ganz ohne Flugzeug jedes einzelne Land der Erdkugel. Während seiner zehnjährigen Reise überstand der Abenteurer nicht nur Malaria, sondern heiratete auch die Liebe seines Lebens.
Publiziert: 16.08.2023 um 18:25 Uhr
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Ohne Flugzeug reiste der Däne Torbjørn Pedersen in jedes Land der Welt.
Foto: Instagram/@onceuponasaga

Er wollte Geschichte schreiben und tat es auch. Der Däne Torbjørn Pedersen (44) begab sich vor rund zehn Jahren auf eine fast unmögliche Reise. Seine Mission: jedes Land der Welt zu bereisen – und das, ohne ein einziges Mal in ein Flugzeug zu steigen.

Gesagt, getan. Zehn Monate lang plante der damals 34-Jährige sein Abenteuer und trat seine Reise schliesslich 2013 an. Das berichtet unter anderem der «Guardian». Dabei bereiste der Däne neben den von der Uno anerkannten 195 Staaten auch Orte wie den Kosovo und Taiwan. 203 Länder zählte seine Länderliste schliesslich.

Inzwischen ist er wieder zurück in seiner Heimat. Mit seinem Abenteuer geht Pedersen in die Geschichte ein: Er ist der erste Mensch der Welt, der sämtliche Länder der Erdkugel ganz ohne Flugzeug bereist hat.

Er verzichtete auf Essen und schlief nicht viel

Der Däne, der ganz besessen von Weltpremieren war, zögerte keine Sekunde, als ihm die zündende Idee für sein Projekt, dem er den Namen «Once upon a saga» gab, kam. «Der Weltrekord lag direkt vor mir», so Pedersen.

Vor Antritt seiner Reise stellte der Däne neben dem Flugzeug-Verbot drei weitere Regeln auf: So musste er mindestens 24 Stunden in jedem Staat verbringen, durfte keine Besuche in seiner Heimat machen und nicht über 20 US-Dollar pro Tag ausgeben. Finanziert hat sich Pedersen seinen Traum durch Ersparnisse sowie Spenden von Unterstützern und Sponsoren. Zudem fungierte er während seiner Reise als Botschafter des Dänischen Roten Kreuzes.

Der Logistiker, der für den Weltrekord seine Freundin, Familie und Job zurückliess, startete sein Abenteuer in Europa, dann zog es ihn nach Nordamerika. «Diese Kontinente waren in Bezug auf Logistik und Bürokratie sehr einfach», sagt er.

Ganz ohne Hürden blieb der Anfang jedoch nicht. Pedersen hatte Mühe, das Budget einzuhalten. «Im ersten Monat habe ich etwa zehn Kilo abgenommen. Ich liess Mahlzeiten ausfallen und schlief nicht viel. Ich war so erschöpft», so der Abenteurer zum «Guardian». Zudem sei ihm klar geworden, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, so schnell weiterzukommen. Pedersen erhöhte also den Mindestaufenthalt in einem Land auf drei Tage.

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«Ich hätte tot sein sollen.»
Torbjørn Pedersen, Rekordreisender
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Neben den zahlreichen unvergesslichen Momenten und der unglaublichen Befriedigung, jedes Mal, wenn er die nächste Landesgrenze überschritt, erlebte der Däne auch einige Tiefen. So erkrankte er nicht nur an Malaria, sondern sei auch «viele Male» mit einer Waffe bedroht worden. «Ich hätte tot sein sollen. Ich hätte noch öfter aufhören sollen.»

So sei er auch einige Male kurz davor gewesen, aufzugeben. «Ich hatte körperliche und emotionale Schmerzen, keine Motivation und das Gefühl, dass es der Welt egal ist, was ich tue.» Trotzdem raffte sich Pedersen immer wieder auf. «Ich wollte kein Mensch sein, der aufgibt», so der Abenteurer zur Zeitung.

Den grössten Strich durch die Rechnung habe ihm jedoch die Corona-Pandemie gemacht. So sass der Däne zwei Jahre lang in Hongkong fest. «Es war die schlimmste und zugleich die beste Zeit meines Lebens. Ich musste mit der Situation klarkommen», so Pedersen zu CNN.

Zudem fiel damit auch die Hochzeit mit seiner Freundin ins Wasser, der er bei ihrem 10. Besuch auf dem Gipfel des Mount Kenia einen Heiratsantrag gemacht hatte. Die beiden heirateten schliesslich online und holten die Trauung später an einem Strand auf den Vanuatu-Inseln im Südpazifik nach.

3576 Reisetage, 379 Containerschiffe, 351 Busse

Als er vor zwei Monaten zurückkehrte, wurde er von rund 150 Menschen in Empfang genommen. Die Menschen seien teilweise aus dem Ausland angereist, um dabei zu sein, weil sie die Geschichte miterleben wollten. «Es gab so viel Liebe und Unterstützung.»

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Obwohl er noch verarbeiten müsse, dass sein Abenteuer nun vorbei ist, habe er sich lange Zeit auf die Rückkehr gefreut. Hinter ihm liegen 3576 Reisetage und Fahrten mit 379 Containerschiffen, 158 Zügen und 351 Bussen. Perdersens nächstes Projekt ist bereits in der Pipeline: Er plant, das Erlebte in einem Buch sowie einer TV-Dokumentation festzuhalten. (dzc)

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