Was weiss Konstantin Goloschtschapow (67), was er nicht wissen sollte? Der Oligarch, auch bekannt als «Putins Masseur», gilt als enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin (70). Er kennt den Kreml wie nur wenige, verkehrt im engsten Kreis der Regierung. Goloschtschapow gilt als einer der einflussreichsten Männer in St. Petersburg. Ausserdem beaufsichtigt er die russisch-orthodoxe Kirche, die eng mit der Regierung arbeitet.
Goloschtschapow lebt ein Leben in Putins Gunst – bis im Juni. Dann verlässt er Russland urplötzlich und flüchtet nach Belarus.
Laut einem Bericht der «Daily Mail» erhielt «Putins Masseur» Infos, dass bei ihm eine Razzia wegen Betrugsvorwürfen bevorstand. Hals über Kopf soll er darauf das Land mit dem BMW seines Sohnes verlassen haben. Wie russische Medien berichten, soll Goloschtschapow beim Überqueren der Grenze eine «unhöfliche Geste» in Richtung der Kameras gemacht haben.
Der 67-Jährige besitzt den griechischen Pass und mehrere Immobilien in Kroatien, Italien und Finnland. In einer von ihnen könnte sich der streng Gläubige heute aufhalten.
Mysteriös: Nur vier Tage nach dem Abgang ist einer von Goloschtschapows Söhnen tot. Ein Zufall? Oder ein Racheakt? Nach Angaben von Rotonda starb der Sohn von Goloschtschapow einige Tage nach den Durchsuchungen. Weshalb, ist unklar. Auch die Beerdigung fand nicht öffentlich statt, wie die russische Onlineplattform The Insider schreibt.
Putin und Goloschtschapow verband eine «Männerfreundschaft»
Die Beziehung von Goloschtschapow und Wladimir Putin (70) nimmt Jahre vor Putins Wahl zum Präsidenten seinen Anfang. Die beiden verbindet eine echte «Männerfreundschaft», Putin und Goloschtschapow teilen die Leidenschaft für Judo. In einem anderen Bericht heisst es, der Geschäftsmann habe Putin durch seine Massagetechniken geholfen, eine Rückenverletzung zu überwinden – seither trägt er den Spitznamen «Masseur». Wie die «Daily Mail» schreibt, soll er zudem «den Rücken von hochrangigen Beamten» massiert haben.
Mehr zu russischen Oligarchen
2005 gründet der Geschäftsmann mit den magischen Händen die Athos-Gesellschaft – ein eigener kleiner Kult innerhalb des Kremls, bei dem unter anderen auch der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67) mit dabei ist. Die Athos-Gesellschaft entstand nach einem Besuch Putins beim gleichnamigen griechischen Berg, nur der engste Kreis des russischen Präsidenten ist Mitglied. «Er kennt viele von Putins Geheimnissen und war jahrelang eine Schlüsselfigur in Putins Kreisen», sagt ein ehemaliger westlicher Diplomat aus Moskau gegenüber der «Daily Mail». (jwg)