«Unvorstellbar, welchen Schaden er angerichtet hätte»
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Nehammer nach Terrorgefahr:«Unvorstellbar, welchen Schaden er angerichtet hätte»

Er gilt als Star in der IS-Szene
Wie dieser Hass-Prediger den Swift-Terroristen radikalisierte

Beran A. und sein Komplize wollten beim Konzert von Taylor Swift in Wien ein Blutbad anrichten. Die jungen Männer waren erst kurz vorher radikalisiert worden. Unter Verdacht: ein Hassprediger aus Deutschland.
Publiziert: 09.08.2024 um 10:06 Uhr
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Macht Stimmung gegen den Westen: der Berliner Hassprediger Abul Baraa.
Foto: Screenshot/Instagram
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Johannes HilligRedaktor News

«Sein Plan war, Personen ausserhalb des Stadions zu töten», sagte der österreichische Geheimdienstchef Omar Haijawi-Pirchner (44) am Donnerstag. Die Rede ist von Beran A. (19). 

Der Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln verfügte bei seiner Festnahme über einen funktionsfähigen Sprengstoff, den er selbst hergestellt habe. Sichergestellt wurden zudem Zündmittel, Zündkabel und Zündvorrichtungen, Messer, Macheten und 21'000 Euro Falschgeld. 

Mit den Plänen für den Anschlag hatte Beran A. im Juli begonnen. Kurz zuvor hatte er den Treueschwur auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geschworen. Radikalisiert wurde er durch das Internet. Massgeblich daran beteiligt: Abul Baraa, ein prominenter Hassprediger in der Szene. Besonders im Netz ist der Deutsche aktiv. Auf Instagram und Tiktok. Zusammen hat der Islamist über 100'000 Follower.

Er gilt als Star in der Islamisten-Szene

Der Mann ist bei den Behörden bekannt. Er hielt sich in einer Berliner Moschee auf, die 2018 wegen Verdachts auf Terrorismusfinanzierung durchsucht wurde, wie die «Bild» berichtet. Abul Baraa soll über ein breites Netzwerk verfügen, darunter Grössen in der IS-Szene. 

«Im Laufder Zeit entwickelte er sich zu einem Star und einem der einflussreichsten Prediger in der salafistischen Szene in Deutschland. Dabei scheinen auch Ermittlungsverfahren gegen ihn und sein Umfeld weder seiner Bekanntheit noch seiner Stellung innerhalb der Szene abträglich zu sein», so der deutsche Geheimdienst zu «Bild».

«Tiktokisierung des Islamismus»

Für Abul Baraa ist klar: Die Gläubigen stehen im Krieg mit den Ungläubigen. Der Westen versuche, den Islam zu bekämpfen. Man müsse sich wehren. Seine Videos kommen gut an. Erst im April warnte der deutsche Verfassungsschutz vor einer «Tiktokisierung des Islamismus». Mit ihren Clips würden sie längst «ein jugendliches Millionenpublikum im deutschsprachigen Raum» erreichen.

Zwar sei die Nutzung von sozialen Netzwerken durch Islamisten kein neues Phänomen, betonte die Behörde. Jedoch habe die App Tiktok aufgrund ihres «Suchtpotenzials» durch algorithmusgesteuerte Videovorschläge «zu einer enormen Dynamisierung» geführt und sei ein «Brandbeschleuniger» für Radikalisierung.

Extra Job gekündigt und Äusseres geändert

Baraa und andere Prediger inszenierten sich in ihren Videos dabei betont jugendgerecht und setzten etwa auf demonstrativ zur Schau gestellte Nähe zu «Influencern, Rappern oder arabischen Clan-Grössen». Und das kam offenbar auch bei Beran A. gut an. Der traurige Höhepunkt: der geplante Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert.

In Vorbereitung seiner geplanten Tat hatte der 19-Jährige seinen Job gekündigt und sein äusseres Erscheinungsbild geändert und an IS-Kämpfer angepasst. Der Mann sei «ganz klar radikalisiert», sagte Geheimdienstchef Omar Haijawi-Pirchner. Seine Behörde sei zunächst von einem Einzeltäter ausgegangen. «Durch bestehende Kenntnisse konnten wir dann aber feststellen, dass er Teil eines islamistischen Netzwerks war.»

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