Auf einen Blick
- Elon Musk prognostiziert deutlichen AfD-Sieg
- Tech-Milliardär bezeichnet «Der Spiegel» als korrupt wegen Förderung durch Gates-Millionen
- Grünen-Kanzlerkandidat Habeck will Musks Einfluss auf demokratischen Diskurs stoppen
Schon vor dem politischen Comeback von Donald Trump (78) hatte Elon Musk (53) den kommenden Wahltriumph von Trump selbstsicher auf seiner Plattform X angekündigt.
Gleiches will Musk jetzt im Wahlkampf in Deutschland voraussagen. «Die AfD wird einen epischen Sieg erringen!», schrieb Musk in der Nacht auf Dienstag bei X.
Dabei zitiert Musk die Wahlumfrage von einem unabhängigen US-Meinungsforschungsinstitut. Demnach habe die Unterstützung für die «Anti-Establishment-Partei AfD ein Rekordhoch erreicht, während die Zustimmung für die regierende SPD angesichts der wirtschaftlichen Stagnation von 67 Prozent auf 39 Prozent sinkt».
Musk attackiert «Spiegel»
Neben der deutschen Politik knöpft sich der Tech-Multimilliardär auch eine Institution vor. Mit einem weiteren X-Post trifft der reichste Mann der Welt die deutsche Medienlandschaft an einer empfindlichen Stelle. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel», das Musk im Oktober als «Staatsfeind Nummer zwei» nach Trump bezeichnete, sei «korrupt», so Musk.
Das renommierte Magazin sei ein Geldempfänger von einer Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates (69). «Interessant, dass Gates Geld an den ‹Spiegel› schickt, der dann Schlagzeilen über mich schreibt», so Musk. Die Zuwendungen von Gates kommentiert Musk auf Deutsch so: «Der ‹Spiegel› ist korrupt.»
«Das deutsche Nachrichtenmagazin hat in den vergangenen Jahren mehr als 5,4 Millionen Dollar von der Stiftung bewilligt bekommen», erläutert dazu die «Berliner Zeitung». Die Förderung war umstritten und soll nun laut «Medieninsider» ein Ende haben.
Multimilliardär enerviert deutsche Politiker und Medienmacher
Seit dem Wochenende liegen die Nerven vieler deutscher Politiker und Medienmacher blank. In einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag» hatte Musk geschrieben, die AfD sei «der letzte Funken Hoffnung für dieses Land».
Die Zeitung druckte Musks Meinungsbeitrag nicht kommentarlos. In einer Gegenrede bezeichnete Jan Philipp Burgard (39), der designierte Chefredaktor der «Welt», Musks Behauptungen als «fatal falsch».
Trotzdem war der Schlagabtausch auch für die Leiterin des Meinungsressorts der Zeitung zu viel. Sie reichte «nach Andruck» von Musks Beitrag die Kündigung ein. Dies als Meinungschefin und obschon das eigene Blatt Musk Ausführungen scharf konterte.
Habeck will Musk und X «stoppen»
Inmitten der Kontroversen rückt jetzt auch der Einfluss sozialer Medien im Wahlkampf in den Fokus. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) sagte laut dem Magazin «Focus»: «Wir können den demokratischen Diskurs nicht in die Hände von Elon Musk (und chinesischer Software) legen.»
Dann, so «Focus», äussere Habeck einen «furchteinflössenden und entlarvenden» Satz: «Unsere Aufgabe als demokratische Kräfte ist es», so der Grünen-Spitzenpolitiker, «das zu stoppen.»
Was es heisse, fragt das Magazin, «das» zu «stoppen» – und fragt nach: «Soll demokratisch nur legitim sein, was die Grünen so einsortieren?»