Auf einen Blick
- Erdbebenserie auf Santorini: Zwei Drittel der Einwohner haben die Insel verlassen
- Polizei verstärkt Präsenz und führt Kontrollen durch
- Wissenschaftler zeigen sich besorgt wegen Kolumbus
Nur noch etwa 5000 Bewohner befinden sich zurzeit noch auf Santorini. Wegen der andauernden Erdbebenserie haben mittlerweile zwei Drittel der Einwohner das griechische Eiland fluchtartig verlassen. Der Ansturm auf die Fähr- und Flugtickets war am Mittwochmorgen weiterhin gross. Fluglinien haben Sonderflüge eingerichtet, auch zusätzliche Fähren sollen fahren.
Die leer gefegten Gasse und verlassenen Häuser und Geschäfte könnten derweil Einbrecher und Plünderer anziehen, weshalb die Polizei ihre Präsenz verstärkt hat und auf der ganzen Insel Strassenkontrollen durchführt, wie «Türkiye Today» berichtet. Die Kontrollen konzentrieren sich dabei auf Gebiete, wo aufgrund der angespannten Lage viele Gebäude von ihren Besitzern verschlossen aber unbeaufsichtigt zurückgelassen wurden.
«Gab schon früher solche Vorfälle»
In der Nähe dieser Häuser werde zudem nach verdächtigen Fahrzeugen und ungewöhnlichen Aktivitäten Ausschau gehalten. «Wir befürchten, dass einige die Situation ausnutzen und versuchen könnten, in Häuser einzubrechen», sagte ein Geschäftsinhaber aus Akrotiri im Süden zur griechischen «Proto Thema». «Es gab schon früher Berichte über solche Vorfälle.»
Neben der Polizei sind auch Feuerwehrleute, Rettungskräfte mit Suchhunden, genauso wie Mitarbeiter der Elektrizitätswerke vor Ort, die im Falle eines Stromausfalls nach einem starken Beben grosse Generatoren betreiben können, sagte Regierungssprecher Pavlos Marinakis. Neben Santorini sind auch Ios, Amorgos und Anafi betroffen.
Den Wissenschaftlern bereitet derweil Sorge, dass durch die andauernden Beben der grosse Vulkan Kolumbos aktiviert werden könnte, der nordöstlich der Insel unter Wasser liegt. Er hatte im Jahr 1650 bei einer gewaltigen Eruption schwere Schäden im gesamten östlichen Mittelmeer angerichtet.