«Eines der sexgeladendsten Bücher überhaupt»
Schulen im US-Staat Utah verbieten die Bibel

Ein Schulbezirk in Utah hat die Bibel geächtet. Eltern hatten sich zuvor beschwert. Ein Gesetz in dem US-Bundesstaat erlaubt das Verbot bestimmter Bücher an Schulen.
Publiziert: 03.06.2023 um 12:40 Uhr
Ein Schulbezirk in Utah hat die Bibel geächtet. Eltern hatten sich zuvor beschwert. Ein Gesetz in dem US-Bundesstaat erlaubt das Verbot bestimmter Bücher an Schulen.

Wegen «anstössiger und gewaltsamer Inhalte» hat ein Schulbezirk im US-Bundesstaat Utah die Bibel aus Grund- und Mittelschulen verbannt. Der Schritt trete im Bezirk Davis County nördlich von Salt Lake City ab sofort in Kraft, berichteten mehrere US-Medien am Freitag (Ortszeit). Hintergrund der Massnahme ist demnach ein Gesetz des Bundesstaates aus dem Jahr 2022. Dieses ermöglicht, Bücher und Filme mit «pornografischen und unanständigen Inhalten» an Schulen zu verbieten.

Zwar sei das mit der Durchsicht der Bibel beauftragte Komitee zu dem Schluss gekommen, dass das Buch nicht gegen das Gesetz verstosse, hiess es. Trotzdem habe man sich dafür entschieden, den Zugang auf Schülerinnen und Schüler im High-School-Alter zu beschränken.

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«Sag nicht schwul»-Gesetz sorgt für Zoff

Der Entscheidung vorausgegangen war den Berichten zufolge eine Beschwerde von Eltern aus dem vergangenen Jahr. Darin äusserten sie Kritik an dem neuen Gesetz. «Jetzt können wir alle Bücher verbieten und müssen sie nicht einmal mehr lesen», hiess es in der Beschwerde, die der Zeitung «The Salt Lake Tribune» vorliegt. In der Liste der bislang verbannten Bücher fehle noch eines: Die Bibel, «eines der sexgeladendsten Bücher überhaupt». Sie enthalte unangemessene Inhalte wie «Inzest, Masturbation, sexuelle Handlungen mit Tieren, Prostitution, Genitalverstümmelung, Oralverkehr, Dildos, Vergewaltigung und sogar Kindsmord».

Utah ist nicht der einzige US-Bundesstaat, in dem bestimmte Themen aus dem Schulunterricht verbannt werden. In Florida will der Gouverneur und Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Ron DeSantis, den Schulunterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität für alle Altersstufen verbieten. Schon jetzt ist dieser Unterricht vom Kindergarten bis zur dritten Klasse untersagt. Das Verbot geht auf ein Gesetz aus dem vergangenen Jahr zurück, das von Gegnern als «Don't Say Gay» («Sag nicht schwul») bezeichnet wird. (SDA)

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