Im kanadischen British Columbia gilt nach tagelangen Regenfällen nun der Notstand. Mehr als 17 000 Bewohner der westlichen Provinz mussten wegen heftiger Überschwemmungen bereits ihre Häuser verlassen, wie die Regierung am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Weitere Evakuierungen könnten folgen. Schwere Regenfälle waren am Wochenende bis in den Montag hinein in der Provinz niedergegangen. Eine Frau kam bei einem Erdrutsch ums Leben. Mehrere Menschen werden noch vermisst.
Kanadische Medien berichten unterdessen über Panikkäufe und leere Supermarktregale. «Ich bitte Sie, horten Sie keine Artikel», schrieb der Premier von British Columbia, John Horgan, auf Twitter. «Denken Sie daran, dass Ihr Nachbar in der Schlange hinter Ihnen die gleichen Vorräte braucht wie Sie.»
Er sei zuversichtlich, dass der Notstand dabei helfen werde, Versorgungsketten schnell wiederherzustellen. Teile des Strassennetzes der Region sind laut Medienberichten lahmgelegt worden. Die kanadische Regierung habe der Provinz Bundesmittel einschliesslich militärischer Hilfe zugesagt, auch um bei der Wiederherstellung von sauberem Trinkwasser zu helfen.
Notstand gilt für zwei Wochen
Viele Nutztiere seien ums Leben gekommen. «Wir haben Tausende von Tieren, die verendet sind. Viele, viele weitere befinden sich in einer schwierigen Situation», zitierte die Zeitung «The Globe and Mail» die Landwirtschaftsministerin der Provinz, Lana Popham.
Den Tieren, die überlebt hätten, gehe nun das Futter aus. Die Überschwemmungen seien für Landwirte verheerend. So stehe etwa die rund 70 Kilometer südöstlich von Vancouver gelegene Stadt Abbotsford, verantwortlich für einen Grossteil der Milch- und Geflügelproduktion der Provinz, weitgehend unter Wasser, schrieb das Blatt weiter.
Der Notstand gilt für zunächst 14 Tage. Im vergangenen Sommer war wegen einer extremen Hitzewelle und Waldbränden bereits der Notstand in British Columbia ausgerufen worden. (SDA)