Eine schrecklich mächtige Familie
So zieht der Trump-Clan im Hintergrund die Fäden

Fünf Kinder, mächtige Schwiegertöchter, eine gelangweilte Ehefrau und ein Sohn, der ihn zum Zwerg macht: Wir zeigen, wie die anderen Trumps nach dem wahrscheinlichen Sieg des Familienoberhaupts Amerika verändern wollen.
Publiziert: 19.07.2024 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2024 um 12:12 Uhr
Donald Trump hat fünf Kinder aus drei Ehen und zehn Enkelkinder.
Foto: keystone-sda.ch
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Samuel SchumacherAusland-Reporter

«America First»? Von wegen. Wer den Blick hinter die Kulissen von Donald Trumps (78) Kampagne für das US-Präsidium wagt, kommt zum Schluss: Dem Mann geht es primär um «Family First». Der Trump-Clan ist verwoben mit allem, was der Patron auf dem politischen Parkett wagt.

Fünf Kinder, mächtige Schwiegertöchter, eine gelangweilte Ehefrau und einen Sohn, der ihn zum Zwerg macht: Wir stellen dir die schrecklich nette Familie vor – und zeigen, wie die anderen Trumps nach dem wahrscheinlichen Sieg des Familienoberhaupts Amerika verändern wollen.

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Donald Trump hat fünf Kinder aus drei Ehen und zehn Enkelkinder.
Foto: keystone-sda.ch
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Melania, die Lauernde

Ihr Einfluss: First up, die First Lady. Melania Trump (54), die gebürtige Slowenin und dritte Ehefrau von Donald, hat sich rargemacht. Schon während der ersten Amtszeit ihres Mannes war sie kaum zu sehen und verzögerte gar den Umzug von Manhattan nach Washington um mehrere Monate. Beim bisherigen Wahlkampf war sie – bis auf ein paar lächelnde Minuten an den eben beendeten Parteitagen – nicht zu sehen. Eine gewichtige Wortmeldung aber kam von ihr: Kurz nach dem Attentat auf ihren Mann liess sie von ihren Ghostwritern einen offenen Brief an Amerika verfassen, indem sie ihre Mitbürger daran erinnerte, dass hinter jedem Politiker eine «liebende Familie» stehe.

Ihre zukünftige Rolle: Als First Lady wird sie zwangsläufig repräsentative Aufgaben wahrnehmen. Anders als bei der ersten Amtszeit, als ihr Sohn Barron noch ein Kind war, wird sie ihre Mutterrolle nicht mehr als (legitime) Entschuldigung für die ständigen Absenzen vorschieben können. Barron geht in diesem Herbst an die Uni und braucht Mama Melania nicht mehr rund um die Uhr.

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Donald Junior, der Polternde

Sein Einfluss: Don Junior (46) versucht, seinen Vater 1 zu 1 zu kopieren: Auch er hat 5 Kinder, auch er trägt Power-Krawatte, auch er liebt das Mikrofon. Und als Daddy Donald im Januar 2021 von Twitter verbannt wurde, hat es Don Junior auf sich genommen, im Namen seines Vaters seinen inzwischen 11,5 Millionen Followern die Weisheiten von Donald dem Älteren auf der Plattform aufzutischen. Dass er Einfluss auf den Papa hat, zeigt dessen Wahl von Ohio-Senator J. D. Vance (39) zum Vize-Präsidenten. Vance ist ein enger Freund von Donald Junior, der bis zuletzt bei seinem Vater für ihn geweibelt hatte.

Seine zukünftige Rolle: Seit der Einführung des Anti-Nepotismus-Gesetzes 1967 dürfen amerikanische Präsidenten ihren Familienmitgliedern keine bezahlten Jobs (z.B. als Minister oder Diplomatinnen) beim Staat mehr verschaffen. Das gilt auch für Don Junior. Er würde seinen Vater im Falle eines Wahlsiegs aber sicher als enger Berater zur Seite stehen.

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Ivanka, das Lieblingskind

Ihr Einfluss: Er würde sie daten, wenn sie nicht seine Tochter wäre, sagte Donald Trump einst über Ivanka (42). Schon während der ersten Trump-Amtszeit fungierte sie als politische Beraterin und begleitete ihren Vater ganz offiziell auf wichtige Reisen wie etwa zum G20-Gipfel in Japan 2019. Und: Dass Trump 2017 insgesamt 59 Raketenangriffe auf Militärstellung des syrischen Regimes fliegen liess, war eine direkte Folge von Ivankas bestürzter Reaktion über die bei Bashar al-Assads Giftgasangriffen getöteten Kinder.

Ihre zukünftige Rolle: Ivanka und ihr Ehemann Jared Kushner, den Trump einst mit der Lösung des Nahostkonflikts betraut hatte, gingen auf Distanz zur «Make America Great Again»-Bewegung. In einer zweiten Amtszeit dürfte Ivanka aber eine aussenpolitische Beraterrolle einnehmen. Das zeigte etwa ihre nicht ungefährliche Reise Ende des vergangenen Jahres in das von der Hamas am 7. Oktober überfallene Kibbuz Kfar Aza, wo sie sich mit Überlebenden des Massakers getroffen hat. Diplomatie, das kann sie.

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Eric, der Money-Man

Sein Einfluss: Eric (40), das jüngste Kind aus Trumps erster Ehe, hat sich in der Vergangenheit primär als Chef der Trump Organization hervorgetan und zuletzt etwa den Start der Bauarbeiten eines luxuriösen neuen Golf-Resorts im Oman beaufsichtigt. Seine Frau Lara (41) ist neuerdings Co-Chefin der Republican National Convention, dem nationalen Organisationsgremium der republikanischen Partei.

Seine zukünftige Rolle: Eric dürfte sich weniger mit politischen, als viel mehr mit finanziellen Themen beschäftigen und seinem Vater bei der Geldbeschaffung für die verbleibenden Monate der Kampagne helfen.

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Tiffany, die Vergessene

Ihr Einfluss: Stimmt, Tiffany (30) gibts ja auch noch. Das einzige Kind aus Trumps Ehe mit Marla Maples hat sich stets im Hintergrund gehalten. Sie unterstützt den Papa. That's it.

Ihre zukünftige Rolle: Sie wird die Finger von der Politik lassen.

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Barron, der Riese

Sein Einfluss: Donald Trump ist sichtlich stolz auf seinen jüngsten Sohn (18), das einzige gemeinsame Kind mit Melania. Kürzlich nahm er in Miami an seiner ersten Trump-Rally teil. «Du bist beliebter als deine beiden Brüder», rief Donald Barron zu, als die Menge dem Sohnemann frenetisch zujubelte. Der Riese – Barron ist 2.04 Meter gross – geht im Herbst an die Uni. Das sei auch der Grund, weshalb er als einziges von Trumps Kindern die Parteitage in Milwaukee geschwänzt hat.

Seine zukünftige Rolle: Er wird sich im Hintergrund halten und bei seinen seltenen öffentlichen Auftritten Trump wie einen Zwerg aussehen lassen.

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