Er habe sie in ein Auto geschubst, gefesselt und sie schliesslich vergewaltigt. Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die Renee S.* (30) aus dem US-Bundesstaat Florida gegen einen Mann erhob.
Völlig verzweifelt habe sich die 30-Jährige an die Polizei von Hillsborough County gewandt. «Ich wurde gerade vergewaltigt, vor etwa 45 Minuten», schluchzte S. in den Notruf. Was die Behörden zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Die Geschichte war frei erfunden. Das berichtet der US-Sender FOX 13.
Der Grund, weshalb S. den Behörden die ganze Lügengeschichte auftischte, ist kaum zu fassen: S. wollte offenbar lediglich an einen kostenlosen Geschlechtskrankheitstest kommen. Dass die junge Frau bereit war, dafür so weit zu gehen, lässt die Behörden sprachlos zurück.
Und das alles nur, weil sie ihren Mann betrogen hat
Angefangen hat laut dem Bericht alles damit, dass die 30-Jährige ihren Mann betrogen hatte. «Sie hatte einvernehmlichen Sex mit jemanden in Hillsborough County», sagt Staatsanwältin Jessica Couvertier im Interview mit dem Sender. Daraufhin habe sie sich schlecht gefühlt und wollte sich deshalb auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
Um kostenlos an die Tests zu kommen, erfand S. kurzerhand die Lügengeschichte mit der Vergewaltigung. Am Ende wurde der Frau jedoch ein Seil zum Verhängnis. Die Behörden seien misstrauisch geworden, da das angebliche Opfer das Seil, mit dem es gefesselt worden sein soll, bis ins kleinste Detail beschreiben konnte. Und das, obwohl S. behauptet hatte, dass der Täter ihr etwas vors Gesicht gehalten habe.
Walmart-Videokamera überführte die Betrügerin
Videomaterial des örtlichen Walmarts brachte schliesslich Licht ins Dunkel. Auf den von der Polizei angeforderten Supermarkt-Aufnahmen war zu sehen, wie S. wenige Tage zuvor genau das von ihr in der Anhörung ausführlich beschriebene Seil eingekauft hatte.
Von den Behörden damit konfrontiert, gab S. zu, dass sowohl die Geschichte als auch der Mann völlig frei erfunden waren.
Wegen des Vorfalls musste sich die 30-Jährige schliesslich wegen Missbrauchs des Notrufes, Falschmeldung eines Verbrechens sowie Fälschung von Beweismaterial vor Gericht verantworten. Inzwischen wurde S. zu zwei Jahren gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Zudem musste sie eine Geldstrafe von 17'000 US-Dollar (knapp 15'000 Schweizer Franken) bezahlen. (dzc)
*Name bekannt