Ein Flug von Istanbul nach Zürich wurde am Mittwochabend zum Desaster. Statt in der türkischen Grossstadt landete der Flieger in der türkischen Küstenstadt Izmir. Was die Passagiere zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Der Horror hatte gerade erst angefangen.
Fast 24 Stunden lang steckten Hunderte Passagiere am Flughafen von Izmir fest. Und mittendrin: Eine Blick-Leserreporterin (25) aus dem Kanton Aargau. «Es war wirklich der Horror. Es war einfach nur heiss, stickig, und alle waren gereizt», sagt die Leserin zu Blick.
Erst am Donnerstagabend konnten die Reisenden dann endlich aufatmen. «Um 19 Uhr sind wir schliesslich in Istanbul angekommen. Fast einen Tag später als geplant.»
Ein Mann wurde plötzlich ohnmächtig
Doch nicht einmal die Warterei selbst, eher die Ungewissheit sei das Schlimmste gewesen. Dicht an dicht warteten die Reisenden vergeblich auf Informationen der Fluggesellschaft. «Die Turkish Airlines brachten es nicht einmal fertig, uns zu informieren, wann wir weiterfliegen können.»
Dementsprechend habe der eine oder andere Passagier die Nerven verloren und begonnen, herumzuschreien. «Ein älterer Mann wurde gar ohnmächtig, da ihm die Situation offenbar derart zusetzte.»
Auch die Aargauerin und ihre Freunde wurden mit jeder Stunde nervöser. Die Blick-Leserreporterin flog mit ihrem Mann für die Hochzeit ihrer besten Freundin nach Istanbul.
Auch die Braut selbst, die am Samstag auf einem Schiff vor der Küste in Istanbul ihrem Liebsten das Ja-Wort geben sollte, sass im Flieger. Sie sei am Ende gewesen, als klar war, dass sie in Izmir gelandet und gestrandet waren. «Sie war schon vor dem Flug ziemlich gestresst», so die Leserin und Trauzeugin zu Blick. Und dann sei das Flug-Drama hinzugekommen.
Koffer mit Brautkleid war weg
Durch die Verzögerung hat die Braut jetzt schon einige Termine verpasst. «Am Donnerstag wäre eigentlich eine Location-Besichtigung, die finale Anpassung des Brautkleides sowie ein Fotoshooting geplant gewesen.»
Zum Glück habe man die Treffen verschieben können. «Jetzt müssen wir halt alle Termine noch einen Tag vor der Hochzeit reinquetschen.»
Zudem habe ihnen die Airline zunächst nicht sagen können, wo ihr Gepäck – samt Brautkleid – war. Immerhin hätten sie dann nach ein paar Stunden erfahren, dass ihre Koffer bereits in Istanbul seien. «Da fiel mir ein grosser Stein vom Herzen!»
Andere Airline hatte keine Probleme mit dem Wetter
Doch wodurch wurde das riesige Chaos nur ausgelöst? «Offenbar konnte die Maschine aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht in Istanbul landen», so die Blick-Leserreporterin.
Für die türkische Fluggesellschaft Pegasus, die ebenfalls nach Istanbul fliegt, sei dies jedoch kein Problem gewesen. «Die Pegasus-Maschinen kamen alle in Istanbul an, lediglich die Flieger der Turkish Airlines machten den Zwischenstopp in Izmir.» Die genauen Hintergründe für diese Entscheidung sind unbekannt. Turkish Airlines hat sich auf Anfrage von Blick bislang nicht dazu geäussert.
Die Blick-Leserreporterin und ihre Freundin sind einfach nur froh, dass sie den Horror überstanden haben und doch noch bei den Hochzeitsvorbereitungen dabei sein können. Die Aargauerin ist optimistisch: «Jetzt kann es nur noch besser werden.»