Ehemaliger Vertrauter von Selenski im Fadenkreuz der Justiz
Gab Ihor Kolomojski einen Mord in Auftrag?

Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojski wirdverdächtigt, einen Mord in Auftrag gegeben zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den früheren Vertrauten von Präsident Selenski.
Publiziert: 08.05.2024 um 14:37 Uhr
|
Aktualisiert: 08.05.2024 um 20:15 Uhr
1/4
Hat Ihor Kolomojski einen Mord in Auftrag gegeben? Dieser Frage geht die Staatsanwaltschaft in der Ukraine nach.
Foto: Telegram

Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojski (61), ein ehemaliger enger Vertrauter von Präsident Wolodimir Selenski (46), wird laut Medienberichten verdächtigt, einen Mord in Auftrag gegeben zu haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte am Mittwoch, dass ein «bekannter Geschäftsmann», der bereits des Betrugs beschuldigt worden sei, nun verdächtigt werde, «einen Mord in Auftrag gegeben zu haben». Der fragliche Verdächtige wird in der Pressemitteilung nicht namentlich genannt.

Laut ukrainischen Medien handelt es sich um den Oligarchen. Dem Verdächtigen wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, im Zuge eines «persönlichen Rachefeldzugs» den «Mord an einem Leiter einer Anwaltskanzlei angeordnet» zu haben. Der Mann habe zu diesem Zweck «Mitglieder einer Gang» angeheuert.

Die ukrainische Polizei gab an, der Angriff habe sich 2003 auf der Halbinsel Krim ereignet. Das Opfer überlebte die Attacke.

So korrupt ist Selenskis Ex-Kumpel

Im September war Kolomojski in einem Betrugs- und Geldwäschefall in Haft genommen worden. Laut dem ukrainischen Geheimdienst SBU wird er des Betrugs und des illegalen Erwerbs von Eigentum beschuldigt.

Kolomojski hat seit Jahren einen zweifelhaften Ruf. Ihm werden Korruption und demokratiefeindliche Bestrebungen vorgeworfen. Der Milliardär war vor der russischen Invasion im Land einer der reichsten Männer der Ukraine, mit Beteiligungen in zahlreichen Wirtschaftsbereichen, unter anderem in der Medienbranche, der Luftfahrtindustrie und dem Energiesektor.

Selenski war 2019 insbesondere mithilfe von Kolomojskis Medienimperium gewählt worden. Seitdem hat der Präsident jedoch versucht, sich von seinem ehemaligen Verbündeten zu distanzieren. (AFP)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?