Ehemalige First Lady mit blauem Auge und Blutergüssen
Hat Argentiniens Ex-Präsident seine Partnerin geschlagen?

Der frühere argentinische Präsident Alberto Fernandez kämpft derzeit gleich an mehreren Fronten mit der Justiz. Nun wirft ihm seine ehemalige Partnerin vor, er habe sie körperlich und psychisch misshandelt.
Publiziert: 11.08.2024 um 15:49 Uhr
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Am Donnerstag veröffentlichte das argentinische Nachrichtenportal «Infobae» Bilder und Chatverläufe. Die Fotos zeigen Yañez mit einem sichtbaren blauen Auge und Blutergüssen an einem ihrer Arme.
Foto: Screenshot Infobae
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Cédric HengyRedaktor News

Es sind schwere Vorwürfe, die die ehemalige argentinische First Lady Fabiola Yañez (43) in Richtung ihres früheren Partners Ex-Präsident Alberto Fernandez (65) richtet. Dieser soll sie während seiner Zeit als Staatschef körperlich und psychisch missbraucht haben. 

Fernandez, der das krisengeschüttelte Argentinien in den Jahren 2019 bis 2023 regierte und den Staffelstab nach der krachenden Wahlniederlage der Peronisten im vergangenen Dezember an seinen Nachfolger Javier Milei (53) übergeben hatte, wehrt sich indes heftig gegen die Anschuldigungen, die in Argentinien für Furore sorgen. «Ich werde das Gegenteil beweisen», sagte er jüngst der Zeitung «La Nacion».

Ex-Präsident darf das Land vorerst nicht verlassen

Ihren Lauf nahm die Geschichte am Dienstag, als Yañez Klage wegen häuslicher Gewalt einreichte. Laut Medienberichten soll das Gespräch zwischen Yañez, die seit dem Auszug aus dem Präsidentenpalast im spanischen Madrid wohnt, und der argentinischen Justiz über Zoom stattgefunden haben. 

Kurz darauf ordnete Bundesrichter Julián Ercolini (62) mittels einstweiliger Verfügung an, dass Fernandez das Land vorerst nicht verlassen darf. Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen gegen ihn meldete sich der Ex-Präsident in einer Erklärung auf seinem X-Account zu Wort, in der er jegliche Anschuldigungen abstritt und gelobte, vor Gericht Beweise und Zeugenaussagen vorzubringen, die zeigen würden, was wirklich passiert ist.

Fotos auf dem Handy der Sekretärin gefunden

Neuen Schub erhielt die Geschichte dann zwei Tage später, als das argentinische Nachrichtenportal «Infobae» Bilder und Chatverläufe veröffentlichte. Die Fotos zeigen Yañez mit einem sichtbaren blauen Auge und Blutergüssen an einem ihrer Arme. Diese stammen nach ihren Angaben von verschiedenen Vorfällen, in denen Fernandez gegenüber seiner damaligen Partnerin handgreiflich geworden sein soll.

Während die Öffentlichkeit am vergangenen Dienstag von dem mutmasslichen Missbrauchsfall Wind bekam, war die Justiz jedoch bereits etwas länger über die schockierenden Aufnahmen im Bilde. Mehr oder weniger zufällig stiessen die Beamten im Laufe einer Korruptionsermittlung gegen Ex-Präsident Fernandez auf die Bilder, die sie auf dem Handy von dessen ehemaliger Sekretärin sicherstellten. Yañez soll sie demnach im Jahr 2021 verschickt haben, um die Übergriffe ihres damaligen Partners zu beweisen.

Liess Frau und Kind in Spanien zurück

Seit ihrem Auszug aus dem Präsidentenpalast Quinta de Olivos sind Fabiola Yañez und Alberto Fernandez tief gefallen. Ursprünglich wollte sich das Paar mit ihrem gemeinsamen kleinen Sohn Francisco nach dem Ende der Präsidentschaft in Madrid ein neues Leben aufbauen. Doch die vermeintliche Ruhe hielt nur kurz. Es dauerte nicht lange, bis der Ex-Präsident seine Koffer packte und sich wieder in seiner alten Wohnung im Nobelviertel Puerto Madero in Buenos Aires niederliess.

Ein entspanntes Leben als Polit-Rentner wird Fernandez dort jedoch kaum vergönnt sein, zumal die Luft um ihn herum wegen der nun zunehmenden juristischen Ermittlungen gegen ihn immer dünner werden dürfte.

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