Die riesige Zorro Ranch liegt abgelegen in einem Wüstengebiet des US-Bundesstaates New Mexico. Stanley heisst die Ortschaft. Die nächste grössere Stadt ist Santa Fe. 100 Quadratkilometer gross ist das gesamte Anwesen. Niemand konnte wissen, was auf dem Gelände vor sich ging. Ausser Angestellte. Und die leben heute in Angst.
Zur Ranch gehört auch eine Flugpiste für Privatjets. Wer genau unter den Gästen in der 2500-Quadratmeter-Villa war, ist noch immer Gegenstand von Ermittlungen der US-Behörden. Was man weiss: Auch der britische Skandalprinz Andrew (69) soll auf der Ranch die Dienste einer Sexsklavin bezogen haben. Laut Epsteins früherer Haushälterin habe Andrew die Ranch im Jahr 2001 für einen dreitägigen Aufenthalt besucht.
Die Ranch war von einem neuseeländischen Ehepaar namens Karen und Brice Gorden gemanagt worden. Die beiden verwalteten nicht nur die Ranch, sie veranstalteten auch Sexpartys und rekrutierten einheimische Showgirls, wie eine ehemaligen Stripperin dem lokalen Radiomoderator Eddy Aragon sagte. Dieser recherchiert seit Epsteins Tod, was sich in der Ranch abgespielt hat.
Ranch-Angestellte fürchten um ihr Leben
Während Epsteins unrühmlicher Glanzzeit fuhren die Gordons mit teuren Autos herum und versuchten Mädchen aus örtlichen Striplokalen anzulocken. Doch seit längerem seien die Gordons untergetaucht. Einheimische sind überzeugt, so die Stripperin, dass die Gordons «um ihr Leben fürchteten».
Die Stripperin ist eine von zahlreichen Frauen und Personen, die auf der Zorro Ranch arbeiteten und gegenüber Aragon Auskunft gaben. Doch nach Epsteins Tod sei alles anders geworden.
Aragon steht zwar noch in Kontakt mit ehemaligen Angestellten von Epsteins Zorror-Ranch. Namen könne er keine nennen, und alle hätten sie das Gebiet verlassen: «Die Rancharbeiter sind nicht mehr in der Nähe. Es ist ihr Schicksal, dass sie Angst um ihr Leben haben.» Auch die Telefonnummer von Brice Gordon funktioniere nicht mehr. Die Nummer weise die internationale Vorwahl der karibischen Virgin Islands auf, wo Epsteins Sexinsel lag.
Zwei- bis dreimal im Jahr tauchten Epstein und Maxwell auf
Unter den angeheuerte Girls soll auch eine Frau namens Rosalind gewesen sein. Wie andere auch war Rosalind «beeindruckt, wie die Gordons mit einem Land Rover, einem Rolls Royce und einem roten Porsche in Santa Fe durch die Stadt fuhren».
Das erfuhr Aragon von Rosalinds ehemaligem Freund. Die Gordons hätten versucht, Mädchen in Stripclubs für Swinger-Partys anzuheuern. Als seine Ex auf der Ranch angekommen sei, hätten die Gordons sie zu einem Dreier zu überreden versucht.
Neben Epstein habe sich auch dessen inzwischen verhaftete Vertraute Ghislaine Maxwell (58) bei den Liebesspielen auf der Ranch befunden. Das ganze Jahr über sei es meist ruhig gewesen. «Zwei- oder dreimal im Jahr» seien Epstein und Maxwell «mit einer Entourage von etwa 30 Personen» aufgetaucht und hätten «gefeiert».
Epsteins Babyfarm?
Laut der «New York Times» habe Epstein Wissenschaftlern auch anvertraut, dass ihm die Zorro Ranch zum Babymachen diene: «Er hoffte, die menschliche Rasse mit seiner DNA aussäen zu können, indem er Frauen auf seiner riesigen Ranch in New Mexiko schwängerte.» (kes)