Monatelang hatte die Erde gebebt, jetzt ist es im Südwesten Islands zu einem Vulkanausbruch gekommen. Mehrere tausend Einwohner wurden vorsorglich evakuiert. Was bedeutet der vierte Ausbruch innert weniger als drei Jahren auf der Reykjanes-Halbinsel für Schweizer Reisende und den Flugverkehr? Blick liefert die Antworten zu den wichtigsten Fragen.
Welche Folgen hat der Vulkanausbruch?
Die Eruption ereignete sich am Sundhnjúka-Krater auf der Reykjanes-Halbinsel. Der internationale Flughafen Keflavik liegt etwas mehr als 25 Kilometer vom Ausbruchsort entfernt. Der Airport blieb zunächst offen, allerdings kam es zu zahlreichen Verspätungen sowohl bei Ankunft als auch beim Abflug im Anschluss an eine standardmässige einstündige Sperrung des Luftraums nach Beginn des Ausbruchs.
Auch der Flughafen der Hauptstadt Reykjavik blieb geöffnet. Dort kam es zeitweise zu Verzögerungen bei Starts und Landungen. Am Dienstag lief der Flugverkehr schon wieder weitestgehend normal.
Was sagen Reiseveranstalter und Fluggesellschaften?
Sandra Studer, Mediensprecherin des Reiseveranstalters Globetrotter, meldet auf Blick-Anfrage keine grösseren Auswirkungen. «Im Falle eines Notfallszenarios treten wir mit allen Kunden vor Ort in Kontakt, informieren sie über die Umstände und bieten Unterstützung an. Dies gilt auch für Kunden vor Abreise in die betroffene Destination», erklärt sie. Die Lage in Island werde laufend beobachtet.
«Alle Reisen können wie geplant stattfinden», heisst es auch vom Nordeuropa-Reisespezialisten Kontiki. «Wir beobachten die Lage und Entwicklung genau, um bei Bedarf rechtzeitig entsprechende Massnahmen zu ergreifen», sagt Swiss-Mediensprecherin Meike Fuhlrott auf Anfrage. Allfällig könnten Flugrouten angepasst werden.
Icelandair führt seinen Flugplan wie gewohnt durch. «Wir werden die Situation weiterhin beobachten und unsere Passagiere über unsere normalen Kanäle – E-Mail, SMS, in unserer mobilen App und im Reisewarnungsbereich unserer Website – auf dem Laufenden halten», erklärt Kommunikationschefin Asdis Petursdottir.
Welche Regionen sind besonders betroffen?
Gefährdet ist insbesondere der Ort Grindavík. Dort wurden die fast 4000 Einwohner bereits evakuiert. Die nur wenige Kilometer vom Ort entfernt liegende Touristenattraktion Blaue Lagune wurde geschlossen. Sehenswürdigkeiten auf der Reykjanes-Halbinsel können derzeit nicht besichtigt werden. Touristen sollen sich von der Gefahrenzone fernhalten.
Was bedeutet der Vulkanausbruch für Reisen im Jahr 2024?
«Als Besucher von Island ist es wichtig, jeweils das Handy eingeschaltet zu lassen, da aktuelle Informationen sowohl von den Behörden, als auch von uns per SMS verschickt werden können», sagt Kontiki-Sprecherin Madeleine Mathis. «Vulkane gehören zu Island dazu und es muss jederzeit mit einem Ausbruch gerechnet werden», ergänzt sie.
Globetrotter-Sprecherin Studer rät dazu, die Reiseroute entsprechend den Gegebenheiten vor Ort zu planen und – wenn nötig – anzupassen. Die Anweisungen der lokalen Behörden sollten befolgt werden.