Bei einem Drohnenangriff auf eine Militärakademie im Zentrum Syriens sind nach Angaben von Aktivisten am Donnerstag mehr als 100 Menschen getötet worden. Ausserdem habe es mindestens 240 Verletzte gegeben. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, erfolgte der Angriff auf die Akademie in der Stadt Homs, als dort gerade Offiziere ernannt wurden.
Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen, weil sich einige der Verletzten im kritischen Zustand befänden. Unter den Opfern seien mindestens 14 Zivilisten. Die in Grossbritannien ansässige oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte stützt sich auf ein breites Netzwerk von Informanten. Ihre Angaben lassen sich oftmals nicht unabhängig überprüfen.
Drohnen sollen mit Sprengstoff beladen gewesen sein
Die syrische Armee machte «terroristische Organisationen» für den Angriff verantwortlich, bei dem Soldaten und auch «mindestens neun Zivilisten» getötet worden seien.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die Syrische Beobachtungsstelle vermutete, dass es sich entweder um einen Angriff der militant-islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) oder der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) handeln könnte.
Rebellenhochburg Idlib bombardiert
Die Armee erklärte, die Attacke sei durch «mit Sprengstoff beladene Drohnen» direkt nach dem Ende der Abschlussfeier für die Offiziere erfolgt. Die Armeeführung verurteilte den «feigen» Angriff und kündigte eine «Antwort mit voller Kraft» an.
Nach dem Drohnenangriff in Homs bombardierten die Regierungstruppen Ziele in der Region Idlib, der letzten Rebellenhochburg des Landes, wie Einwohner berichteten. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden dabei vier Zivilisten getötet.
Syrien befindet sich seit 2011 in einem Bürgerkrieg, nachdem Präsident Baschar al-Assad (58) friedliche Demonstrationen gegen seine Regierung niederschlagen liess. Seitdem sind mehr als 500'000 Menschen getötet worden, die Hälfte der Bevölkerung floh. (AFP/SDA)