Darum gehts
- Mallorca plant Massnahmen gegen Massentourismus für die nächsten zwei Jahre
- Unzufriedene Inselbewohner wehren sich immer mehr
- Alkoholverbot in Partyzonen, höhere Bussgelder und Überwachungskameras am Strand
Mallorca will den Massentourismus und Pöbel-Touristen unter Kontrolle bringen. Sicher und geordnet, so soll es zukünftig auch am Ballermann aussehen. Wie das funktioniert? Für die nächsten zwei Jahre sind viele harte Massnahmen geplant. Was schon jetzt gilt – und was bald noch hinzukommt.
Partyzonen sind alkoholfrei
Bereits letztes Jahr wurden in gewissen Partyzonen der Balearen, darunter auch Mallorca, verboten, auf offener Strasse oder am Strand Alkohol zu konsumieren. Das Ziel: weniger Sauftourismus. Wer dagegen verstösst, muss mit einer Geldstrafe rechnen.
Höhere Bussgelder sollen erziehen
Angenommen, man trinkt über seinen Durst und wird erwischt, dann bekommt man ordentlich aufs Dach. Denn: Mallorca erhöht die Bussgelder drastisch. Für Erbrechen in der Öffentlichkeit sind es 750 Euro (719 Franken), wie «Bild» berichtet. Wer im Freien uriniert, muss sogar 1500 (1438 Franken) zahlen.
Überwachungskameras am Strand
Insbesondere in Palma soll die ganze Strandpromenade künftig mit Kameras ausgerüstet werden. Diese sollen das Geschehen rund um die Uhr aufzeichnen. Die Investition kostet die Insel Millionen. Diese Massnahme sehen viele als zwingend notwendig, vor allem die Inselbewohner.
Polizeipräsenz
Zur neuen Sicherheitsoffensive zählt auch eine verstärkte Polizei. Zusätzlich zu den Kameras wird die Polizei von Palma de Mallorca um mehr als 120 Kräfte vergrössert. Aufgrund von Personalmangel sei die Polizei vergangenes Jahr mit den Rüpel-Touristen überfordert gewesen, schreibt die Plattform für Touristik FVW.
Drohnen werden eingesetzt
Die neue Härte auf Mallorca umfasst auch Drohnen. Bei deinen nächsten Mallorca-Ferien am Strand könnten bereits Drohnen, die die Überwachung verbessern sollen, über deinem Kopf schweben. Sie sollen im Sommer 2025 auf erste Patrouillen gehen.
Mietwagen soll mehr kosten
Aufgepasst, denn der Mietwagen soll künftig auch mehr kosten. Auch wenn Touristen nicht beabsichtigen, in eine der Hotspot-Regionen zu fahren, müssen sie künftig auf Mallorca tiefer in die Tasche greifen. Grund dafür ist eine neue Abgabe für Mietwagen, die weniger als sechs Monate im Jahr in Betrieb sind – sie beträgt zwischen 30 und 80 Euro (zwischen 29 und 77 Franken). Auch eine Gebühr für Autos, die auf die Insel mitgebracht werden, steht derzeit zur Diskussion.
Übernachtungsgebühr soll steigen
Primär soll die Übernachtungsgebühr in der Hauptsaison erhöht werden. Die Erhöhung hat unter anderem das Ziel, die Sicherheitsoffensive zu finanzieren. In der Nebensaison soll der Betrag gleich bleiben oder sogar ganz ausfallen.
Kreuzfahrtpassagiere besonders unbeliebt
Auch Kreuzfahrtreisende müssen in der Hauptsaison mehr Eintritt für Palma de Mallorca bezahlen. Sie sind vielerorts besonders unbeliebt, da die Riesenschiffe eine grosse Umweltbelastung darstellen. Zugleich geben Kreuzfahrtreisende verhältnismässig wenig Geld auf der Insel aus. Da sie nicht auf der Insel übernachten, schaden sie insbesondere der Hotellerie.
Airbnb & Co. soll es an den Kragen
Mietwohnungen sind unglaublich beliebt. Deswegen steigt das Angebot von Jahr zu Jahr, zulasten der Einheimischen. Der verfügbare Wohnraum wird knapper, Mieten und Kaufpreise steigen auf Mallorca. Nun gibt es ein Vorschlag, mit dem verhindert werden soll, dass neue Lizenzen für Mietwohnungen verteilt werden. Zugleich sollen Anforderung für Erneuerung der Lizenzen verschärft werden.
Tschüss Sauftourismus, hallo Luxus
Ein Billigreiseziel? Damit will man auf der Insel nichts mehr zu tun haben. Auf Malle gibts immer mehr Luxushotels. Das neue Image Mallorcas als Luxusreiseziel kommt gut an, und das, obwohl auch Einheimische tiefer in die Tasche greifen müssen. Denn auch sie wissen: Das hält möglicherweise den einen oder anderen Touristen von der Reise nach Mallorca ab.