Nach monatelangem vergeblichen Kampf der Eltern vor den Gerichten haben britische Ärzte alle lebenserhaltenden Massnahmen für ein todkrankes Baby beendet. Indi Gregory sei am Samstagabend per Krankenwagen und mit einer Sicherheitseskorte vom Krankenhaus der englischen Stadt Nottingham in ein Sterbehospiz verlegt worden, teilte die evangelikale Bewegung Christian Concern am Sonntag mit. Um kurz vor zwei Uhr nachts, hörte das kleine Mädchen laut italienischen Medien schliesslich auf, zu atmen. Ihre Eltern seien an der Seite ihrer acht Monate alten Tochter geblieben.
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Indi Gregory litt an einer schweren und unheilbaren mitochondrialen Erkrankung, einem genetischen Defekt der Mitochondrien, durch die die Energieerzeugung in den Körperzellen unterbunden wird. Nach Auffassung der Ärzte war ihre Weiterbehandlung schmerzhaft und vergeblich.
Hilfe von Meloni brachte nichts
Indis Eltern Claire Staniforth und Dean Gregory kämpften monatelang gegen die Entscheidung der Ärzte an. Zunächst wollten sie das Baby zur Behandlung in das Vatikan-Krankenhaus Bambino Gesù nach Rom überführen lassen und erhielten dabei in letzter Minute die Unterstützung der ultrarechten Regierungschefin Giorgia Meloni (46), die dem Baby die italienische Staatsbürgerschaft gewährte. Ein britisches Gericht lehnte den Antrag aber am Mittwoch endgültig ab.
Am Freitag dann wies das zweithöchste Berufungsgericht den Antrag der Eltern zurück, die lebenserhaltenden Massnahmen für Indi zu Hause abbrechen zu lassen. Es bestätigte damit die Einschätzung unterer Instanzen, dass die Einstellung der Versorgung ausserhalb einer medizinischen Einrichtung «zu gefährlich» sei.
Christian Concern zitierte Indis Vater, wonach die Kleine seit dem Ende der lebenserhaltenden Massnahmen «hart kämpft». Sie habe in der vergangenen Nacht kurzzeitig aufgehört zu atmen, «dann aber wieder angefangen». (AFP)