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Drama in Portugalferien
Schweizer Bub (†7) stirbt nach Verschlucken einer Batterie

Ein 7-Jähriger aus Payerne VD ist in Portugal an den Folgen von inneren Verletzungen verstorben. Er hatte eine Knopfbatterie verschluckt.
Publiziert: 23.01.2023 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2023 um 12:04 Uhr
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Gefährlicher, als man meint: Immer wieder verschlucken Kinder Knopfbatterien (Archivbild).
Foto: Keystone SDA

Eine Familie aus Payerne VD hat bei einem Unglück in Portugal ihren 7-jährigen Sohn verloren. Der Bub kehrte nach den Ferien nicht mehr in seine Schule zurück. Zum Drama kam es, nachdem der Bub eine Knopfbatterie verschluckt hatte.

Das Kind wurde nach dem Unfall in den Weihnachtsferien ins Spital eingeliefert und operiert, wie «24 Heures» berichtet. Die Batterie hatte jedoch bereits zu inneren Verletzungen geführt. Nun ist er am Samstag im Krankenhaus der portugiesischen Stadt Coimbra gestorben.

Todesursache Vaskulitis

«Die Chirurgen konnten die Batterie entfernen, aber mein Sohn ist danach an Vaskulitis gestorben», erzählt die trauernde Mutter. Bei Vaskulitis handelt es sich um eine Entzündung der Blutgefässe.

Xavier Nicod, Direktor der Primarschule Payerne, bestätigt: «Unsere Schule ist mit dem Tod eines Schülers konfrontiert. Dieser Todesfall ereignete sich im privaten Umfeld.» Er spreche der Familie und allen, die von diesem schrecklichen Ereignis betroffen sind, sein Mitgefühl aus. Die Mitschüler werden psychologisch betreut.

Die Familie des Buben beerdigte ihn am Dienstag auf dem Friedhof im portugiesischen Zambujal. Für Samstag war eine Zeremonie in der katholischen Kirche in Payerne geplant.

So schnell können Knopfbatterien verätzen
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Video demonstriert Gefahr:So schnell können Knopfbatterien verätzen

Video zeigt Gefahren der Batterie

Bereits Ende 2021 starb ein Bub in Grossbritannien, weil er eine Knopfbatterie verschluckt hatte. Ein weiterer Fall ereignete sich im September 2018 in Nordfrankreich.

Schon vor drei Jahren warnte die Nordirische Gesundheitsbehörde vor den Gefahren. In einem eindrücklichen Video wird die zerstörerische Kraft einer einzigen Knopfbatterie demonstriert. Dazu legten die Experten die Batterie zwischen zwei Schweinsplätzli. Bereits nach wenigen Minuten sind die Fleischstücke verätzt.

Tox Info Suisse: 80 bis 90 Anfragen jährlich

Die Beratungsstelle Tox Info Suisse verzeichnet 80 bis 90 Anfragen pro Jahr im Zusammenhang mit der Einnahme von Knopfbatterien. Diese Art von runden und flachen Batterien findet man insbesondere in Uhren. «Betroffen sind vor allem kleine Kinder. Zwischen 80 und 95 Prozent der Kinder zeigen keine Symptome und die Batterien werden 24 bis 96 Stunden später mit dem Stuhl ausgeschieden», heisst es bei der Beratungsstelle.

Die körperlichen Reaktionen nach dem Verschlucken einer Batterie sind Brennen im Mund, Bauchweh, Erbrechen, Würgen und verstärkter Speichelfluss. «Bleibt die Knopfbatterie in der Speiseröhre stecken, was vor allem bei den grösseren Lithiumbatterien und bei sehr kleinen Kindern passieren kann, kommt es innert kürzester Zeit zu schweren Verätzungen», schreibt Tox Info Suisse. (noo)

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