Drama auf Österreichs höchstem Berg
Verletzte Bergsteiger nach zwei Tagen aus Not-Biwak gerettet

Zwei tschechische Bergsteiger mussten verletzt auf dem Grossglockner ausharren. Zwei Tage lang. Erst dann konnten Retter zu ihnen gelangen.
Publiziert: 07.02.2024 um 16:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2024 um 10:32 Uhr
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Die beiden Bergsteiger konnten sich am Nordhang des Grossglockners in dieses Biwak retten.
Foto: Keystone
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

Plötzlich waren die zwei Bergsteiger aus Tschechien, 25 und 29 Jahre alt, auf dem höchsten Berg Österreichs gefangen. Bei ihrem Abstieg war das Wetter immer schlechter geworden. Sie kamen in einen Steinschlag und verletzten sich. Trotzdem schafften es die beiden gerade noch, sich in ein Not-Biwak an der Nordwand des Grossglockners zu retten, wie die «Kleine Zeitung» schreibt. 

Die Tschechen hatten Glück, dass sie gut ausgestattet und mit aufgeladenen Handyakkus unterwegs waren. So konnten sie auf 3205 Meter Höhe Kontakt mit dem Tal aufnehmen und Hilfe rufen.

Aufstieg der Rettungskräfte war undenkbar

Doch die Rettungskräfte konnten sich ihnen nicht nähern. «Der Wind war so stark, mit dem Hubschrauber ging da gar nix», sagte der Leiter der Bergrettung Heiligenblut, Nikolaus Brandstätter, zu «Bild». Die Böen können in den Höhen des Grossglockners Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen. 

Ein Aufstieg der Rettungskräfte war deshalb undenkbar. Er hätte Stunden gedauert und das Steinschlagrisiko war riesig. Die Notunterkunft war der Lebensretter der zwei Tschechen. Das von dem Österreichischen Alpenverein seit 2020 betriebenen Biwak ist mit Betten, Kochmöglichkeit und kleinem Tisch ausgestattet.

Mit Seil und Sicherungsgeschirr gerettet

Die Rettung der beiden Männer war erst nach zwei Tagen möglich. Mit einem Seil und Sicherungsgeschirr flog sie ein Polizeihelikopter zur Franz-Josefs-Höhe, wo man sie in einen Rettungshubschrauber verlud und ins Spital in Lienz beförderte. Dort wurde bei einem der beiden ein offener Schlüsselbeinbruch festgestellt. Zum Zustand seines Kameraden ist nichts bekannt. 

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