Tödliche Berge! Die Bilanz der letzten Tage ist erschreckend: Acht Menschen liessen innert drei Tagen ihr Leben. Alleine am Montag starben fünf Personen in den Schweizer Alpen.
Die Unfallserie beginnt am Sonntag:
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Ein deutsch-ukrainischer Bergsteiger stürzt vor dem Gipfel des 4506 Meter hohen Weisshorns 600 Meter in die Tiefe.
Am Montag geht die Unfallserie weiter:
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Kurz vor dem Südgipfel beim Aiguilles du Tour im Wallis löste sich am Morgen eine grosse Gesteinsmasse. Ein Niederländer (†36) und ein Franzose (†26), die gerade beim Aufstieg waren, wurden dabei tödlich verletzt.
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Zur gleichen Zeit ging bei der Kantonspolizei Bern eine Meldung über einen vermissten Bergsteiger (†72) ein. Erst am Abend konnte die Rega die Leiche des Berners finden. Der Senior war alleine vom Berghaus Oberaar in Richtung Vorder Zinggenstock unterwegs, als er in den Tod stürzte.
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19-Jähriger von Felsbrocken getötet
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Währenddessen kam ein Wanderer (†32) beim Brienzer Rothorn im Kanton Luzern ums Leben. Der Deutsche war in einer Wandergruppe vom Brienzerhorn über den Brienzergrat unterwegs, als der Absturz passierte.
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Danach folgte der nächste Tote. Wieder im Kanton Wallis. Ein Felsbrocken traf einen Berner (†19). Er war gerade dabei, über den Ostgrat vom Stockhorn abzusteigen.
Am Dienstag folgen weitere Todesopfer:
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Zwei Bergsteiger aus dem Kanton Zürich stürzen am Walliser Lagginhorn 200 Meter in die Tiefe. Der Mann (†37) und die Frau (†33) wollten über die S-N-Überschreitung das Lagginhorn besteigen.
Es bleibt immer ein Restrisiko
So viele Tote innert kurzer Zeit. Was ist in unseren Bergen los? Was steckt dahinter? «Ein Faktor ist sicher, dass wegen der Sommerferien sehr viele Menschen in den Bergen auf Hochtouren, Klettertouren und Alpinwanderungen unterwegs waren», sagt Rita Christen, Präsidentin des Schweizer Bergführerverbandes (SBV), zu Blick.
Das bedeutet aber nicht, dass die Berggänger und Wanderer unvorsichtig geworden sind. «Die Vorstellung, dass die Unfälle nur die leichtsinnigen Bergsteiger treffen, ist falsch. Vielmehr ist es so, dass auch sehr vorsichtige Bergsteiger einen schweren Unfall haben können, wenn sie das Pech haben, dass das Restrisiko zuschlägt.» So könne sich jederzeit ein Felsbrocken lösen, egal wie gut die Vorbereitung sei.
Selbsteinschätzung ist elementar
Die häufigste Unfallursache ist aber weiterhin in den Bergen abzustürzen. Auch ein plötzlicher Wetterumschwung mit Gewittern, Nebel und Kälte seien gefährlich, so hoch oben. Die SBV-Präsidentin zu Blick: «Die Kunst beim Bergsteigen besteht darin, das Risiko mit guter Planung und angepasster Alpintechnik auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren.»
Auch Christian Andermatt vom Schweizer Alpen-Club (SAC) betont, dass sich viele Alpinisten keineswegs leichtsinnig in die Berge begeben. «Sehr viele neue wie auch erfahrene Bergsteiger besuchen Aus- und Weiterbildungskurse. Dies zeigen uns die Teilnehmerzahlen, welche unsere Angebote nutzen», sagt Andermatt zu Blick. Genaue Zahlen kann er keine nennen. Aber: Die meisten Kurse seien oft ausgebucht – vom Einführungskurse bis zum Fortbildungskurs.
Gefahren gibt es je nach Tour verschiedene. Darum sei es umso wichtiger, sich gut vorzubereiten und in einer körperlichen guten Verfassung zu sein. Besonders elementar: Selbsteinschätzung. SBV-Präsidentin Christen: «Es ist zentral, dass man den Verhältnissen und dem eigenen Können angepasste Touren auswählt und sich nicht blind auf den Gipfel fokussiert, sondern auch mal eine Variante geht oder umdreht, wenn es zu heikel wird.»