«Ich bitte Sie sicherlich nicht darum, eine Seite zu wählen», sagte Joe Biden (81) am Samstagabend (Ortszeit) vor dem Publikum des Correspondents' Dinner in Washington. «Ich bitte Sie darum, sich der Ernsthaftigkeit des Augenblicks bewusst zu werden.» Alle müssten dazu beitragen, «dass die amerikanische Demokratie Bestand hat».
Zuvor hatte Biden seine Rede für etliche Seitenhiebe gegen seinen voraussichtlichen republikanischen Kontrahenten im Präsidentschaftswahlkampf genutzt. Dabei witzelte er unter anderem über den Strafprozess gegen Donald Trump (77) im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels.
Scarlett Johansson sass auch im Publikum
«Donald hatte in letzter Zeit ein paar harte Tage. Man könnte sagen: stürmisches Wetter», sagte Biden in Anspielung auf Daniels' Vornamen («stormy» ist das englische Wort für «stürmisch»). Der Republikaner befindet sich derzeit fast täglich im Gericht in New York. Die Anklage wirft ihm vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130'000 Dollar an Daniels beeinflussen wollen.
Die Journalisten-Vereinigung der im Weissen Haus akkreditierten Korrespondenten veranstaltet den Festabend seit 100 Jahren. Der Präsident ist gewöhnlich Stargast – einzig Trump nahm während seiner Amtszeit nie teil. Anwesend sind neben Journalistinnen und Journalisten sowie hochrangigen Regierungsmitgliedern auch immer einige Hollywood-Stars. Dieses Jahr sass unter anderem die Schauspielerin Scarlett Johansson im Publikum. Sie ist mit dem Comedian Colin Jost verheiratet, der den traditionellen Unterhaltungsteil des Abends übernahm. (SDA/dmo)