Es sind abenteuerliche Tage, die Blick-Leserin Sandra T.* (36) aus Rothenburg LU hinter sich hat.
Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer sechsjährigen Tochter wollte die Yogalehrerin am Montag eigentlich aus ihren Bangkok-Ferien wieder heim in die Schweiz fliegen. «Wir hatten wunderschöne zweieinhalb Wochen», so T. zu Blick. Doch auf das, was kurz darauf folgte, war die Familie nicht vorbereitet.
Familie wurde ins Raucherzimmer einquartiert
Da die Familie keinen Direktflug gebucht hatte, war ein Zwischenstopp in Dubai geplant. Dieser sollte die drei jedoch an den Rand der Verzweiflung bringen. Denn seit den massiven Regenfällen und Überschwemmungen in der Millionenmetropole ist am Flughafen an Normalbetrieb nicht zu denken. Das musste auch T. am eigenen Leib erfahren.
«Wir sitzen jetzt schon seit Montag in Dubai fest», sagt sie am Samstag zu Blick. Sie und ihre Familie haben eine regelrechte Odyssee hinter sich. Am Tag der Ankunft erhielt die Familie vom Flughafen zwar noch ein Zimmer zugeteilt, dieses entpuppte sich jedoch als Raucherzimmer. «Die Luft war katastrophal. Meine Tochter bekam kein Auge zu.»
«Der Flug wurde immer wieder nach hinten verschoben»
Am nächsten Tag versuchte es die Familie erneut beim Flughafen. Und siehe da: Die Airline Emirates gab ihnen einen neuen Flug, der kurz vor 9 Uhr starten sollte. Doch die Freude währte nur kurz. «Der Flug wurde immer wieder nach hinten verschoben und schliesslich gegen 18 Uhr abgesagt.»
Für die Familie war klar: nichts wie weg hier! Doch aus dem Gate wurden die Passagiere nicht gelassen. «Eine Stunde sassen wir alle so da. Dann fingen die ersten Leute an, aggressiv zu werden.» Einige hätten gar begonnen, gegen die Scheiben zu hämmern, so T. «Schliesslich war die Emirates gezwungen, uns aus dem Gate zu lassen.»
Auf Informationen, wie es denn jetzt weitergehe, wartete die Familie vergebens. Ein Besuch beim Helpdesk brachte auch nichts. «Da waren gefühlt 10'000 Leute am Anstehen, und lediglich drei Flughafenmitarbeiter standen an den Schaltern bereit.» T. blieb nichts anderes übrig, als wieder kehrtzumachen.
Hotelzimmer massiv überteuert oder ausgebucht
Für die Nacht erhielt die Familie erneut das Angebot, ins Raucherzimmer einzuziehen. «Das wollten wir aber nicht», so T., die daraufhin ein Taxi bestellte, das die drei ins Zentrum von Dubai fahren sollte. Dort wollten sie nach einem Hotelzimmer suchen. «Wir fuhren ganze vier Stunden herum, aber alles war entweder ausgebucht oder massiv überteuert.» Schliesslich blieb der Familie nichts anderes übrig, als wieder ins Stink-Zimmer einzuziehen. «Immerhin war es gratis», so T.
Tags darauf beschloss die Familie, sich das Chaos am Flughafen nicht mehr anzutun. «Zum Glück fanden wir in der Stadt noch ein Zimmer, das wir uns einigermassen leisten konnten. Dort kam meine Tochter immerhin etwas zur Ruhe.»
Doch einen Flug hatte die Familie noch immer nicht. «Die wurden immer wieder verschoben und abgesagt.» Der nächste Flug nach Zürich soll planmässig am 23. April stattfinden. Doch so lange will T. nicht warten. «Wir haben uns entschieden, am Sonntagnachmittag nach Genf zu fliegen.»
«Dubai: Einmal und nie wieder»
Aktuell befinden sich die drei noch in einem Hotel in der Stadt. Wenn alles gut kommt, sind sie pünktlich zum Wochenstart wieder in der Schweiz. Einzig die plötzliche Fiebererkrankung der Tochter könnte dem jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen. «Wenn es ihr nicht bald bessergeht, werden wir mit ihr zum Arzt gehen müssen.»
Bereits jetzt ist klar: Die paar Tage in Dubai haben die Familie einen zünftigen Batzen gekostet. «Wir waren vorher zweieinhalb Wochen in Thailand und haben in der Zeit weniger ausgegeben als in den letzten fünf Tagen in Dubai.» Alles in allem belaufe sich der Betrag auf satte 5000 Franken.
Für Sandra T. war es das letzte Mal in Dubai, das wisse sie bereits heute. «Dubai: einmal und nie wieder», sagt sie.
* Name geändert