«Eine massive Regenbombe»: So nennt der US-amerikanische Meteorologe Jeff Berardelli das Unwetter in Dubai. Auf X hat der TV-Experte erklärt, was mögliche Gründe für die sintflutartigen Regenfälle sein könnten.
In der Millionenmetropole gab es am Dienstag so viel Niederschlag, wie sonst in zwei Jahren. Ein neuer Rekord! Diese Ursachen vermutet Berardelli hinter dem Wetter-Chaos.
Jetstream
Als erste Ursache für das Wetter-Chaos führt Berardelli ein «blockiertes Muster und einen langsamen südlichen Jetstream» an. Bei blockierten Lagen gibt es einen Hochdruck-Teil in dem trockenes, sonniges und relativ mildes Wetter herrscht und einen Tiefdruck-Teil, in dem veränderliches, feuchtes und eher kaltes Wetter dominiert. Letzterer lag am Dienstag über den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Oman. Durch den langsamen Jetstream dauert es zudem länger, bis das Tiefdruckgebiet weiterzieht.
Staub
Cloud Seeding, eine Technik, die die Vereinigten Arabischen Emirate seit den 1990er Jahren einsetzen, um Niederschläge zu fördern, könnte «vielleicht» eine Rolle gespielt haben, glaubt der Meteorologe. Dabei werden Flugzeuge gezielt in Wolken geflogen, wo sie bestimmte Partikel freisetzen. Nach Angaben der Emirates News Agency gehörten dazu unter anderem grosse Salzkörner.
Ahmed Habib vom Nationalen Zentrum für Meteorologie (NCM) hatte Bloomberg gesagt, dass Flugzeuge innerhalb von zwei Tagen sieben Missionen durchgeführt hätten, bevor die heftigen Regenfälle Teile des Wüstenstaates überschwemmten.
Als gewichtigere Ursache sieht Experte Berardelli aber eine Ursache. «Der Sturm hat eine riesige Staubmenge direkt über dem Gebiet verschluckt», erläutert er. «Staub ist auch ein Wolkenbilder.» Der Wetterexperte bezeichnet den Staub als «Kondensationskern». Die mikroskopisch kleinen Staubpartikel dürften die Kondensation, also die Bildung von flüssigen Wassertropfen, begünstigt haben. Staub in der Grösse einer Wüste sei über der Grossstadt geschwebt.
Klimawandel
Als dritten Grund nennt Berardelli den Klimawandel. Laut dem Klimaforscher würde Niederschlag von 60 Millilitern als ein Jahrhundertereignis gewertet werden. Am Dienstag kam mehr als das Doppelte herunter. «Die Erwärmung des Klimas macht Regenfälle stärker, insbesondere die extremsten», so der Wettermann. Gemäss einer Studie, die im Fachblatt «Nature» veröffentlicht wurde, gehört die arabische Halbinsel zu den Gebieten, die in Zukunft einen besonders grossen Anstieg bei Niederschlagsextremwerten verzeichnen könnten.