Death Valley ist jetzt mit Wasser gefüllt
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Nach viel Regen:Death Valley ist jetzt mit Wasser gefüllt

Der trockenste Ort Amerikas ausnahmsweise mit Wasser gefüllt
Im Death Valley können Touristen jetzt Kajak fahren

Wegen der in den vergangenen Monaten heftigen Niederschläge im Bundesstaat Kalifornien hat sich im trockensten Nationalpark der USA ein kleiner See gebildet. Der dürfte viele Touristen anlocken.
Publiziert: 20.02.2024 um 16:11 Uhr
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Normalerweise ist es im US-Nationalpark Death Valley unerträglich heiss und extrem trocken.
Foto: AFP

Es ist ein regelrechtes Wetterspektakel, das sich aktuell im kalifornischen Nationalpark Death Valley abspielt. Dort, wo sonst nichts ausser Trockenheit und glühende Hitze herrscht, hat sich eine grosse Wassermenge zu einem kleinen See angesammelt.

Statt den Park bei unerträglichen Temperaturen zu bestaunen, können Touristen die wunderschöne Natur des trockensten Nationalparks der USA jetzt in Kajaks erkunden, wie der National Park Service (NPS) in einer Mitteilung schreibt. Der NPS verwaltet die US-Nationalparks.

«Eine grossartige Zeit für einen Besuch»

Grund für das Wasserabenteuer sind die aktuell heftigen Regenfälle, die auf Kalifornien niederprasseln. Aber auch der Hurrikan Hilary, der im vergangenen August in der Region wütete, hinterliess den einen oder anderen Tropfen. Damals konnten Touristen jedoch noch nicht davon profitieren.

«Der See war nach dem Hurrikan einige Wochen lang tief genug, um Kajak zu fahren. Aber leider konnten die Menschen ihn nicht mehr richtig geniessen», schreibt die Park-Rangerin Abby Wines in der Mitteilung. «Alle Strassen im Park waren durch Sturzfluten beschädigt worden. Und es dauerte zwei Monate, bis die erste Strasse in den Park geöffnet werden konnte.» Laut der Rangerin sind die meisten Hauptstrassen inzwischen wieder befahrbar. «Es ist eine grossartige Zeit für einen Besuch.» Der See dürfte aber nur für ein paar Wochen tief genug sein, um Kajak zu fahren.

See liegt 86 Meter unter Meeresspiegel

Auf den See, der rund neuneinhalb Kilometer lang und fünf Kilometer breit ist, stossen Touristen im berühmten Badwater Basin. Die Senke ist der tiefste Punkt in Nordamerika und liegt 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Normalerweise ist dort nichts ausser einer trockenen Salzfläche.

«Man könnte meinen, dass das Death Valley immer einen See hat, da es keinen Abfluss zum Meer gibt», so Wines in der Mitteilung. «Aber das ist ein extrem seltenes Ereignis. Normalerweise ist die Menge des einfliessenden Wassers viel geringer als die Verdunstungsrate.» 

Doppelte Wassermasse innert sechs Monaten

Das dürfte zumindest aktuell nicht ganz stimmen. Denn während im Death Valley in einem Jahr durchschnittlich nur rund 30 Regentage und insgesamt 50 Millimeter Regen gezählt werden, wies die Talsohle allein in den letzten sechs Monaten rund zehn Zentimeter an Niederschlag auf. Die umliegenden Berge sollen laut NPS sogar noch mehr Regen abbekommen haben.

Es verwundert also nicht, dass die Park-Ranger in den kommenden Wochen mit einem Touristenansturm im Death Valley rechnen. Wer im Tal des Todes eine Bootstour machen will, muss aber eines wissen: Im Death Valley kann man keine Kajaks mieten. «Wenn Sie im Park paddeln wollen, müssen Sie Ihre eigene Ausrüstung mitbringen», schreibt Park-Rangerin Abby Wines. (ced)


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