Es war 49,5 Grad heiss
Steve Curry (†71) wandert acht Stunden durchs Death Valley – tot!

Stundenlang wanderte Steve Curry (†71) am «heissesten Ort der Welt». Am Ende brach er zusammen. Wenige Stunden zuvor gab der Amerikaner der «Los Angeles Times» noch ein Interview. Seiner Frau erzählte Curry nichts von seinem Abenteuer.
Publiziert: 22.07.2023 um 16:52 Uhr
|
Aktualisiert: 23.07.2023 um 01:13 Uhr
1/8
Steve Curry liebte es, zu wandern. Die «Los Angeles Times» interviewte ihn kurz vor seinem Tod.
Foto: Los Angeles Times via Getty

Im Jahr 1913 wurden im Nationalpark Death Valley (USA) 57 Grad gemessen – es ist die höchste Temperatur, die auf der Erde je aufgezeichnet wurde.

Auch diesen Sommer ist es nicht gerade kühl. 49,5 Grad wurden am 18. Juli beim Besucherzentrum des Death Valley gemessen. Das hielt Steve Curry aber nicht davon ab, eine mehrstündige Wanderung durch das Tal zu machen.

«
«Warum ich das mache? Warum nicht?»
Steve Curry zur «Los Angeles Times»
»

Der Südkalifornier wanderte während acht Stunden durch das «Tal des Todes». Er wurde sogar von einem Reporter der «Los Angeles Times» gefragt, warum er in dieser extremen Hitze unterwegs sei. Currys Antwort: «Warum ich das mache? Warum nicht?».

Nur wenige Stunden später brach der Rentner vor einer öffentlichen Toilette zusammen. Andere Wanderer, die ebenfalls im Death Valley unterwegs waren, riefen noch um Hilfe. Doch der herbeigeeilte Parkranger konnte Curry nicht mehr retten.

Im Death Valley steigen die Temperaturen auf 56 Grad
1:29
Hitzewelle in den USA:Im Death Valley steigen die Temperaturen auf 56 Grad

Frau wusste nichts von Wanderung

Er sei gestorben, als er sein Ziel erreicht hatte, erklärte Currys Witwe Rima (76) gegenüber der «Los Angeles Times». «Er wollte ins Death Valley gehen. Er wollte wandern.» Gemäss der 76-Jährigen sei er immer am glücklichsten gewesen, «wenn er draussen unter den Sternen schlafen konnte».

Im Interview mit «NBC Los Angeles» erklärte die Witwe, dass sich Steve auf zum Death Valley machte, ohne ihr etwas zu sagen. «Er dachte wohl, er sei gut darauf vorbereitet», so Rima Curry. «So weit er sehen konnte, war alles in Ordnung. Es ging ihm gut.»

«Wir boten ihm Wasser an»

Auch die Reporterin der «Los Angeles Times», die ein Interview mit Curry führte, meldete sich bei «NBC Los Angeles» zu Wort. «Wir boten ihm Wasser an, wir boten ihm eine Mitfahrgelegenheit an. Wir sagten: ‹Willst du dich für eine Weile in unser Auto setzen, zur Klimaanlage?› Aber er war fest entschlossen, das zu beenden, was er angefangen hatte.»

Steve Curry ist bereits der zweite Mann, der in diesem Monat im Death Valley verstorben ist. Am 3. Juli wurde ein 65-Jähriger tot in seinem Auto aufgefunden. Den Behörden zufolge funktionierte seine Klimaanlage nicht. (obf)

Fehler gefunden? Jetzt melden