Um seine Berater auszutricksen, hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump (75) zu einem aussergewöhnlichen Mittel gegriffen: Er führte private Telefongespräche auf dem Handy seiner Frau Melania (51).
Das berichtet die Investigativ-Plattform «Rawstory», die sich auf Michael Benders Buch «Ehrlich gesagt, wir haben diese Wahl gewonnen» beruft. Darin zeigt der Weisse-Haus-Chefreporter des «Wall Street Journal» auf, wie Trump versuchte, alle Sicherheitsregeln zu umgehen. Eine dieser Regeln war, dass der damalige Stabschef John Kelly (71) alle Anrufe von Trump mithören musste. Das wollte Trump aber verhindern.
Bender schreibt: «Als John Kelly, ein pensionierter Viersterne-General, den Trump für seine Regierung rekrutiert hatte, sich auf seine Stabschef-Autorität berief und jeden Anruf mithören wollte, der von der Telefonzentrale im Westflügel an den Präsidenten weitergeleitet wurde, gab Trump seinen Freunden die Nummer von Melanias Telefon, um diesen offiziellen Kanal zu umgehen.»
Sein Stab machte sich Sorgen
Das Buch beschreibt, wie einfach die Leute Zugang zum Präsidenten hatten. In der Regel sind es nur wenige, welche dieses Privileg haben. In Trumps Regierung konnten fast alle zu jeder Zeit an die Verwaltung gelangen und irgendwelche Theorien und Ideen vorlegen. So versuchten auch Trumps Helfer, ihn mit nicht belegten Artikeln des rechten Portals Breitbart zu beeinflussen.
In Interviews sagte Bender, dass sich viele seiner Gesprächspartner während der Trump-Präsidentschaft ernsthafte Sorgen um die Sicherheit und Zukunft der USA gemacht hätten. Viele Entscheidungen Trumps, wie etwa der Auftrag, für Kriegseinsätze ausgebildete Militärtruppen statt der Nationalgarde gegen Demonstrationen einzusetzen, seien nur durch das Eingreifen seiner Berater in letzter Sekunde verhindert worden. (gf)