Mindestens Vier Todesopfer und 22 Verletzte: das bisheriger Ergebnis der Terrornacht am Montagabend in Wien. Die Bevölkerung ist tief betroffen. Ihre Wut entlädt sich in einem Spruch, der in den sozialen Medien verbreitet und gefeiert wird. Der Ausdruck «Schleich di, du Oaschloch!» ist das Wiener Gegenstück zu «Je suis Charlie».
Es ist aber auch eine Wiener Antwort für den Terroristen selbst. «Schleich di, du Oaschloch!», rief ein Wiener aus seinem Fenster dem Attentäter hinterher. Der Moment wurde auf einem Video eingefangen und ging viral. Der Spruch steht als Symbol für die Widerstandsfähigkeit der Stadt. Er verbreitet sich in Windeseile in den sozialen Medien.
Der neue Kampfbegriff gegen Terrorismus
Auf Twitter ist der Ausdruck bereits zum neuen «Je suis Charlie» avanciert. Der Begriff ging nach dem islamistischen Attentat auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Jahr 2015 als Solidaritätsbekundung um die Welt.
Auch auf Facebook dient «Schleich di, du Oaschloch!» als Kampfbegriff gegen den Terror. Die österreichische Moderatorin Corinna Milborn (47) schreibt dazu: «Das ist die angemessene wienerische Reaktion. Möge niemand auf das selbstüberhöhende Gehabe solcher erbärmlicher krimineller Würschtel einsteigen, die sich aus ihrer gekränkten Männlichkeit und zu viel Internet eine lächerliche Heldenpose basteln wollen.»
Zu Helden des Abends wurden im Netz auch zwei junge Männer für ihren selbstlosen Einsatz während der Terrorattacke. Noch während Schüsse fielen, halfen Recep Gültekin und Mikail Özen einer älteren Dame und einem angeschossenen Polizisten. Dabei wurden die beiden selbst verletzt. (hac)