Klingeling, hier schmuggelt der Eiermann. In den USA sind durch einen Ausbruch der Vogelgrippe die Hühnerprodukte knapp geworden und die Preise durch gleichzeitig gestiegene Produktionskosten rasant angestiegen.
In Kalifornien zahlt man für ein Dutzend bis zu 8 US-Dollar. Darunter müssen auch die Zöllner an der mexikanischen Grenze leiden. Diese leisten Schwerstarbeit, da die Fälle von illegaler Eiereinfuhr durch eigentlich brave Bürger in die Höhe geschnellt ist.
Der Eierschmuggel ist kein grossangelegtes Geschäft von Banden – sondern der Versuch von Durchschnitts-Amerikanern, Geld zu sparen. Denn wer in Grenznähe wohnt, fährt einfach in den Supermarkt in Mexiko, um einzukaufen. Dort kosten 30 Eier im Schnitt 1 Dollar.
Erst 300, dann 10'000 US-Dollar
Der illegale Eierimport gilt für die Justiz nicht als Kavaliersdelikt, sondern wird streng bestraft. Denn ungekocht können die Hühnerprodukte laut Landwirtschaftsministerium unter anderem die Vogelgrippe ins Land bringen. Wer zum ersten Mal mit einem 12er-Pack erwischt wird, zahlt 300 Dollar Geldstrafe. Für Importeure von grösseren Mengen oder für Wiederholungstäter werden jeweils 10'000 Dollar fällig.
Roger Maier, Sprecher des US-Zolls CBP, im Newsletter «Border Report»: «In den letzten vier Monaten haben wir erstaunliche 108 Prozent mehr Eier konfisziert als im gesamten Jahr davor.» Mit dem Resultat, dass nun grosse Poster für US-Autofahrer an den mexikanischen Grenzübergängen installiert wurden, die über das Importverbot informieren. Maier: «Viele wissen gar nicht, dass sie illegale Waren dabeihaben. Wir geben deshalb allen eine Chance, die Eier zu deklarieren. Wer es tut, geht straffrei aus. Wer nicht, der zahlt!» (jmh)