Entscheidung im Kanzleramt: Der virtuelle Corona-Gipfel in Deutschland startete kurz nach 14 Uhr. Mit dabei waren die 16 Länderchefs sowie natürlich Bundeskanzlerin Angela Merkel (66). Die Verhandlungen waren voller hitziger Diskussionen und dauerten mehrere Stunden an.
Wie die «Bild» berichtet, wurde am heftigsten über die Wiedereröffnung der Kitas und Schulen gestritten. Erst in den späten Abendstunden konnten sich die Kanzlerin und die Minister einigen. Bei der anschliessenden Pressekonferenz warnte Merkel vor allem vor der grossen Ansteckungsgefahr des mutierten Virus aus Grossbritannien. «Wir müssen jetzt handeln», sagte sie.
Lockdown wird verlängert, Schulen bleiben zu
Nun ist klar, dass der Lockdown bis zum 14. Februar verlängert wird – Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und weite Teile des Einzelhandels bleiben damit geschlossen. «Das ist ein gewaltiger Schritt», sagte Merkel bei der Pressekonferenz. Hier die wichtigsten Massnahmen im Überblick:
- Private Treffen bleiben auf den eigenen Haushalt beschränkt – nur eine weitere, nicht im Haushalt lebende Person, ist erlaubt
- In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften muss man nun eine medizinische Maske tragen – also entweder eine FFP2-Maske oder eine chirurgische Maske. Schals und Stoffmasken beispielsweise sind nicht mehr erlaubt.
- Die Kontakte im öffentlichen Personenverkehr müssen deutlich reduziert werden
- Für das Personal von Alters- und Pflegeheimen gilt beim Kontakt mit Bewohnern eine FFP2-Maskenpflicht. Dazu kommt konsequentes Testen von Mitarbeitern und Besuchern.
- Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sind nur unter folgenden Voraussetzungen erlaubt: Einhaltung des Mindestabstands, Maskenpflicht, Gesangsverbot
- Arbeitgeber müssen Homeoffice ermöglichen. Dort, wo es nicht geht und Abstände nicht eingehalten werden können, sollen Masken an die Belegschaft ausgegeben werden
- Kitas und Schulen bleiben weiterhin geschlossen
1000 Tote innert 24 Stunden
Obwohl die Corona-Zahlen in Deutschland leicht gesunken sind, bewegen sie sich immer noch auf hohem Niveau. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag 11'369 neue Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Auch die Anzahl der Todesfälle bleibt mit 989 weiterhin hoch. Insgesamt starben in Deutschland somit bisher 47'622 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. (bra)