Das kann der Roboter
Gulliver soll neue Geheimwaffe der Ukrainer werden

Ob am Himmel, im Wasser oder an Land: Ferngesteuerte Roboter und Drohnen sind für die Verteidigung der Ukraine unabdingbar. Jetzt hat das kriegsversehrte Land seine neuste Erfindung der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch der erste Eindruck täuscht.
Publiziert: 28.02.2025 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2025 um 17:02 Uhr
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Gulliver rollt schon bald über die ukrainischen Schlachtfelder.
Foto: Ukrainisches Verteidigungsministerium

Auf einen Blick

  • Neuer vielseitiger Roboter Gulliver rollt auf ukrainische Front zu
  • Gulliver transportiert Granaten, räumt Minen und befördert Verwundete
  • Nutzlast von über 300 Kilogramm auf befestigten Strassen, Dutzende Kilometer Reichweite
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Valentin KöpfliRedaktor News

Ein neuartiger Roboter – so vielfältig einsetzbar wie ein Schweizer Taschenmesser – rollt auf die ukrainische Front zu: Gulliver passt zwar in den Kofferraum eines Geländewagens und erinnert an ein Spielzeugauto, trotzdem ist der Mini-Roboter eine kleine Allzweckwaffe.

Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium transportiert das Gefährt schon bald Granaten und Bomben durch brandgefährliche Frontabschnitte und unwegsames Gelände. Auch Ausrüstung, Versorgungsgüter und Verwundete befördert der Roboter problemlos. Auf dem Weg an die Front kann Gulliver sogar Minen aus dem Weg räumen. Und so die Strassen und Felder für nachfolgende Soldaten und Soldatinnen ebnen.

Brutaler Technologie-Wettstreit

Mit einer Nutzlast von über 300 Kilogramm auf befestigten Strassen und etwas weniger im Gelände rollt der Roboter dank einer leistungsstarken Batterie Dutzende Kilometer weit. Die Zugkraft reicht gar aus, um einen kleinen Geländewagen aus dem Schlamm zu ziehen.

Weder bitterkalte ukrainische Winter noch aussergewöhnlich heisse Sommer können dem Gefährt etwas anhaben: Gulliver ist äusserst robust und rollt in nahezu allen Temperaturbereichen seinem Ziel entgegen.

Der Mini-Roboter ist dabei bloss die neueste Erfindung in einem brutalen Wettstreit zwischen der Ukraine und Russland, der längst den Technologiesektor erfasst hat.

Grosse Kampfsysteme werden obsolet

Kürzlich präsentierte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) westlichen Verbündeten die neuesten Erfindungen im Bereich der Verteidigungstechnologie: Unterwasserdrohnen, Flugdrohnen und Geländeroboter laufen extrem teuren sowie schwerfälligen Panzern, Kriegsschiffen und Kampfhelikoptern immer mehr den Rang ab.

Denn: Die kleinen Roboter sind günstig, werden massenhaft produziert und ein Abschuss ist durchaus verkraftbar. Ohnehin plant die Ukraine bei Drohnenangriffen auf russischen Gebieten grosse Verluste ein. Auch, weil dabei keine ukrainischen Armeeangehörigen zu Schaden kommen.

Hightech im Kampf gegen den Aggressor

Ein weiterer Vorteil: Die Ukraine ist bei der Entwicklung von hochmodernen Robotern und Drohnen nicht auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Während russische IT-Fachkräfte das Land in Scharen verlassen haben, boomt der Technologiesektor in der Ukraine so stark wie nie und stemmt sich seit Kriegsbeginn vehement gegen den russischen Angriffskrieg.

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