«Das ist ziemlich hart für mich»
«Teufel von Avignon» jammert aus dem Knast

Dominique Pelicot – weltweit als Teufel von Avignon bekannt – jammert in einem Brief über die Zustände im Knast. Der Franzose hatte seine Frau über Jahre immer wieder betäubt und dann zusammen mit anderen Männern vergewaltigt.
Publiziert: 16.01.2025 um 09:10 Uhr
|
Aktualisiert: 16.01.2025 um 09:14 Uhr
1/5
Wurde weltweit als «Teufel von Avignon» bekannt: Dominique Pelicot vor Gericht.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Dominique Pelicot verurteilt für Vergewaltigung seiner Frau
  • Pelicot jammert in Brief über Gefängniszustände und Langeweile
  • 20 Jahre Haft für den 72-jährigen «Teufel von Avignon»
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Prozess in Avignon sorgte weltweit für Schlagzeilen. Dominique Pelicot (72) hatte seine damalige Frau Gisèle Pelicot (72) fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt, missbraucht und von Dutzenden Männern vergewaltigen lassen. Dafür wurde «Teufel von Avignon» zu 20 Jahren Haft verurteilt. 

Die Taten hatte er vor Gericht gestanden. Als das Urteil verlesen wurde, vergrub der Mann das Gesicht in seinen Händen und brach in Tränen aus. Wohl auch, weil der Franzose offenbar schon die jetzige Zeit hinter Gittern kaum ertragen konnte, wie seine Tochter Caroline Darian in ihrem Buch «Und ich werde dich nie wieder Papa nennen» schreibt.

«Es ist furchtbar hier»

Demnach konnte Pelicot einen Brief aus dem Knast schmuggeln, der an ein befreundetes Paar gerichtet war. Darin jammert der «Teufel von Avignon» über die Zustände im Gefängnis. «Das Schlimmste hier ist die Langeweile, wir haben nur eine Stunde Ausgang und sind zu zweit in der Zelle. Das ist ziemlich hart für mich, ich bin mir des Leids bewusst, das ich derjenigen angetan habe, die ich am meisten auf der Welt liebe», zitiert die «Bild» aus dem Buch von Caroline Darian zitiert.

Und weiter: «Abgesehen von der Angst, der Beklemmung, der Leere, der Einsamkeit, ist es furchtbar hier.»

Bilder von nackter Tochter gefunden

Ausserdem würden ihm seine persönlichen Sachen fehlen. «Im Namen unserer ehemaligen Freundschaft wende ich mich an euch, damit ihr mir Sachen holt und am Gefängniseingang für mich abgebt: meine braune Lederjacke, meine graue Adidas-Jacke, meine Nike-Schuhe, meinen dicken grauen Wollpullover, einen Gürtel ohne grosse Schnalle (mir rutschen beide Hosen).» Zum Schluss schreibt Pelicot, dass er seine Frau so sehr liebe. «Sie wird meine ewige Liebe bleiben, sie ist eine Heilige, die ich nicht halten konnte.»

Caroline Darian geriet beim Prozess heftig mit ihrem Vater aneinander. Er werde «in Lügen sterben», schrie sie ihm entgegen, nachdem er gesagt hatte, ihr habe er «nie etwas angetan». Die Tochter wirft ihrem Vater vor, sie ebenfalls betäubt und missbraucht zu haben.

Bei Dominique Pelicot waren Bilder gefunden worden, die die Tochter unbekleidet und scheinbar schlafend zeigen. Ähnliche Bilder fanden sich auch von den Schwiegertöchtern.

Fehler gefunden? Jetzt melden