Sie gehört zu den weltweit berühmtesten Ferieninseln, ist Auffangbecken für Aussteiger und die, die es noch werden wollen sowie Veranstaltungsort der legendären Full-Moon-Partys: Koh Phangan. Im Golf von Thailand gelegen locken Traumstrände und Bungalows mit Meerblick sowie das völlig verantwortungslose Rollerfahren ohne Helm jedes Jahr Tausende Reisende an. Und einige wollen auch gar nicht mehr weg.
So oder ähnlich erging es womöglich auch einem 51-jährigen Schweizer Touristen, der am 25. Juni von Beamten auf Koh Phangan festgenommen wurde. Oliver, wie er von lokalen Medien genannt wird, wurde in seinem Coiffeursalon, den er seit neun Jahren in einer beliebten Touristengegend führte, aufgesucht und dann mit auf den Posten genommen, wie die Tageszeitung «Khaosod» berichtet.
Coiffeur dürfen nur Einheimische sein
Die Polizei hatte ermittelt, nachdem Oliver auf der Facebookseite «Oliver Twist Hair» Werbung für Hairstyling gemacht hatte. Auf der Seite warb der Schweizer Figaro mit verschiedenen Bildern für seine punkigen und rockigen Haarschnitte. Kunden konnten Termine via Whatsapp buchen. Für einen neuen Look berechnete er Preise zwischen 500 und 4000 Bath (12 bis knapp 100 Franken).
Doch mit seinem Wirken als Haarkünstler verstiess Oliver gegen das thailändische Gesetz, das es zum Schutz der eigenen Bevölkerung nur Einheimischen erlaubt, diesem Beruf nachzugehen. Bei der Überprüfung seines Visums wurde zudem festgestellt, dass dieses seit dem 9. September 2023 abgelaufen war. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt auf Anfrage von «Züri Today», dass man Kenntnis habe von der Verhaftung des Schweizers in Thailand. Behörden vor Ort sollen zurzeit seine Abschiebung vorbereiten.