Ein Bombenanschlag erschüttert am Sonntag Istanbul. Die Explosion im Herzen der türkischen Metropole fordert sechs Menschenleben – 81 Personen werden verletzt.
Vier der sechs Todesopfer sterben noch am Ort des Geschehens, zwei weitere Personen erliegen später im Spital ihren Verletzungen. Unter den Opfern befanden sich auch Vater Yusuf M.* (†34) und seiner Tochter Ecrin (†9), wie türkische Medien berichten. Eigentlich wollte M. mit seiner Kleinen einen schönen Sonntag verbringen und auf der Einkaufsmeile flanieren – doch die beiden kehrten nie wieder zurück.
«Kollegen und Tochter verloren»
M. war für das türkische Ministerium für Familie und Soziales tätig. Derya Yanik, Vorsteherin des Ministeriums, kann es nicht fassen, dass M. aus dem Leben gerissen wurde: «Wir haben unseren Kollegen und seine Tochter verloren. Unser Beileid gilt seiner Familie, Angehörigen und Kollegen.»
Die kleine Ecrin ist nicht die einzige Minderjährige, die beim Blutbad aus dem Leben gerissen wurde. Wie türkischen Medien berichten, waren auch Yağmur U.* (†15) und ihre Mutter Arzu Ö.* (†38) auf der Istiklal-Strasse unterwegs, als die Bombe hochging. Medienberichten zufolge ist Yağmur die Tochter eines türkischen Schauspielers.
Ehepaar stirbt und zweijährige Eliz wird zur Waise
Die Hinterbliebenen stehen nach der Tragödie vor dem Nichts. So beispielsweise die zweijährige Eliz, deren Eltern Adem (†40) und Mukaddes (†27) T.* ebenfalls beim Anschlag ums Leben kamen. Eliz wurde über Nacht zum Waisenkind.
Wie türkische Medien berichten, war das Ehepaar aus dem nordöstlichen Gümüşhane für einen Wochenendausflug nach Istanbul gereist. Kürzlich postete Adem in den sozialen Medien ein Foto seiner Eliz. «Die kleine Prinzessin ist zwei Jahre alt», schrieb der stolze Vater unter das Bild.
Die Namen der Opfer, die der Anschlag forderte, wurden von Innenminister Süleyman Soylu (52) bekannt gegeben. Dieser meldete am Montagmorgen ebenfalls, dass eine verdächtige Person verhaftet worden sei. Dabei handle es sich um eine Frau mittleren Alters. Wie es weiter heisst, sollen Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bestehen. (dzc)
* Namen bekannt