Video zeigt die Explosion in Istanbul
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Mehrere Tote und Verletzte:Video zeigt die Explosion in Istanbul

Mehrere Tote und Dutzende Verletzte in Fussgängerzone
Heftige Explosion im Zentrum von Istanbul

Bei einem Anschlag im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul sind nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und 81 weitere verletzt worden. Erdogan hat die Explosion auf der Istanbuler Einkaufsmeile Istiklal als «hinterhältigen Anschlag» bezeichnet.
Publiziert: 13.11.2022 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2022 um 15:20 Uhr
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Ein Polizist kümmert sich in Istanbul um einen kleinen Jungen, der im Getümmel nach der Explosion von seinen Eltern getrennt wurde.
Foto: Getty Images

Horrorszenarien spielten sich am Sonntag im Herzen von Istanbul ab: Im Stadtzentrum ist es am Nachmittag gegen 16.20 Uhr (Ortszeit) zu einer starken Explosion gekommen. Grund dafür soll eine Bombe gewesen sein. Am Ort der Explosion hätten sich gerade sehr viele Menschen aufgehalten. Es gebe eine weibliche Verdächtige. Videoaufnahmen zeigten, wie eine Frau etwa 40 Minuten lang auf einer Bank sitze und wenige Minuten vor der Explosion aufstehe, sagte Justizminister Bekir Bozdag. Die Identität der Frau sei noch nicht geklärt.

Mindestens sechs Menschen sind gestorben, 81 wurden verletzt, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay (58). Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) bezeichnete die Explosion als «hinterhältigen Anschlag». Er wünsche den Opfern des «Bombenattentats» Gottes Barmherzigkeit und den Verletzten schnelle Genesung.

Unter den Toten seien auch ein Ministeriumsmitarbeiter und dessen Tochter, schrieb Familienministerin Derya Yanik am Abend auf Twitter. Nach Angaben der Regierung soll eine Selbstmordattentäterin den Anschlag verübt haben. «Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Terroranschlag handelt», sagte Oktay. Die Explosion sei nach ersten Erkenntnissen durch eine Bombe verursacht worden, «die von einer Frau gezündet worden sein soll».


Explosion auf beliebter Shopping-Meile

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Die Explosion ereignete sich auf der Istiklal-Strasse. Die Strasse ist ein touristischer Hotspot im europäischen Teil der türkischen Metropole. Es handelt sich um eine beliebte Shopping-Meile. Nach der Explosion wurde die Strasse abgesperrt und die Geschäfte geschlossen. Die türkische Rundfunkbehörde liess eine vorläufige Nachrichtensperre verhängen, um Panik und Angst in der Bevölkerung zu vermeiden. Die Sender CNN Türk und TRT etwa unterbrachen daraufhin ihre Berichte über die Explosion auf der beliebten Einkaufsmeile.

Auf Videos ist ein mächtiger Knall zu hören, gefolgt von Flammen. In der Gegend rund um den Ort des Geschehens waren Rettungssirenen zu hören. Die Bilder zeigen zudem einen grossen, schwarzen Krater sowie mehrere auf dem Boden liegende Menschen. Die Explosion löste sofort Panik unter den Besuchern der Einkaufsstrasse aus. Der türkische Kommunikationsminister Fahrettin Altun erklärte, die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat liefen. Hubschrauber überflogen Beyoglu und angrenzende Stadtteile am frühen Abend.

Das weckt schmerzhafte Erinnerungen: Auf der Istiklal-Strasse war es bereits 2016 zu einem Bombenanschlag durch einen Selbstmordattentäter gekommen. Damals wurden fünf Menschen getötet und 36 verletzt. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte der Attentäter Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Gruppe selbst bekannte sich damals nicht zu der Tat. (AFP/SDA/jwg)

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