Dank Fernsehsendung «Aktenzeichen XY» gibts neue Hinweise aus Deutschland
Baby-Skelett in Kübel bei Dresden gefunden

Kann der Fall endlich aufgeklärt werden? Zwei Jahre nach dem Fund eines Babyskeletts in Dresden gibt es neue Hinweise – dank der Fernsehsendung «Aktenzeichen XY».
Publiziert: 18.08.2023 um 14:58 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2023 um 22:26 Uhr
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Vor zwei Jahren entdeckten Spaziergänger in diesem Eimer ein Babyskelett. Nun führte «Aktenzeichen XY» zu neuen Hinweisen.
Foto: Polizei Sachsen

Zwei Jahre sind seit dem schrecklichen Fund vergangen: Am 26. September 2021 entdeckten Spaziergänger im Karswald bei Dresden (D) das Skelett eines Neugeborenen. Von der Person, die das tote Kind dort in einem blauen Eimer abgelegt hatte, fehlte jede Spur. 

Am Mittwoch machten die Ermittler in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY» eine neue Spur öffentlich und baten die Bevölkerung um Mithilfe. Erfolgreich, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.

Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber der deutschen Zeitung: «Nach der Sendung und den anderen Fahndungen in den Medien haben sich knapp 300 Menschen gemeldet. Etwa 145 davon im TV-Studio, 100 in den Polizeistellen und 50 per E-Mail.» Mit diesem Ergebnis hatten die Beamten nicht gerechnet.

Eimer doch nicht so wichtig

Die meisten Hinweise bezogen sich auf das völlig kaputte Handtuch, in das die Überreste des Babys eingewickelt waren. Viele Zuschauer hätten das Etikett oder das Karomuster auf dem Stoff erkannt, so die «Bild».

Entgegen früheren Vermutungen der Polizei könnte das Tuch also wichtiger sein als der blaue Kübel, in dem das Baby gefunden wurde. Auf diesen hatten sich die Ermittler zuvor konzentriert. Der Kübel stamme jedoch aus einer Massenproduktion und habe daher kaum Wiedererkennungswert.

Ermittlung wegen Tötungsdelikt

Inwieweit die eingegangenen Hinweise hilfreich sind, wird noch ausgewertet. Die Polizei teilt mit, dass die Ermittlungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden. 

Obwohl die Leiche höchstens zwei Monate im Karswald lag, geht die Polizei davon aus, dass das Baby bereits seit mehreren Jahren tot war. Bodenproben hätten ergeben, dass das Skelett des Kindes zunächst im sächsischen Fischbach, weit entfernt vom Fundort, vergraben worden sei. Laut Polizei war das erste Versteck aus irgendeinem Grund wohl nicht mehr sicher, weshalb die sterblichen Überreste dann in den Karswald gebracht wurden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll das Baby in der 35. bis 40. Schwangerschaftswoche geboren worden und damit lebensfähig gewesen sein. Deshalb wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. (gs)

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