In Nordkorea wütet das Virus offenbar schlimmer als bisher angenommen. Bislang hat die tödliche Krankheit vermutlich Hunderte Menschen dahingerafft. Aber Diktator Kim Jong Un (36) redet gegen aussen alles schön!
Die Nachrichtenagentur Daily NK, die von Südkorea aus über das nördliche Nachbarland berichtet, spricht alleine von 180 verstorbenen Soldaten in den Monaten Januar und Februar. Und laut der von der südkoreanischen Regierung unterstützten Yonhap-Agentur sind 10'000 Nordkoreaner in Quarantäne gesteckt worden. Weil sie keine Symptome zeigten, wurden inzwischen wieder fast 4000 entlassen.
Nordkorea auf Spitzenplatz
Die Zahl der Corona-Todesfälle in Nordkorea könnte in die Hunderte gehen, wenn man zu den bestätigten verstorbenen Soldaten in den beiden ersten Monaten die Toten vom März sowie mögliche Opfer in der Zivilbevölkerung dazurechnet.
Damit würde sich die Diktatur nach China (3136 Tote) auf einem der Spitzenplätze der traurigen Opfer-Tabelle befinden. Ebenso dazu gehören Italien (463 Tote), Iran (237 Tote) und Südkorea (54 Tote).
Mehr Suppe für Soldaten
Was sagt Kim Jong Un dazu? Der streitet das Problem – jedenfalls gegen aussen – ab. «Die Infektionskrankheit hat unser Land noch nicht erreicht», liess das Organ des Zentralkomitees der Partei der Arbeit, Rodong Sinmun, am Montag verlauten.
Tatsächlich aber sucht Nordkorea intern verzweifelt nach Lösungen, wie das Virus aufgehalten werden könnte. Inzwischen schliesst Pjöngjang nicht mehr aus, alle Wege, auf denen die Infektionskrankheit eindringen kann – Grenze, Meer, Luft – vollständig zu schliessen.
Wie Daily NK berichtet, würden auch die unterernährten Soldaten plötzlich besser verpflegt. Ihnen wird dreimal statt wie bisher nur einmal täglich eine kraftspendene pürierte Sojasuppe angeboten, damit das Immunsystem gestärkt wird.
Kremationen verboten
Laut den nordkoreanischen Militärquellen, auf die sich Daily NK beruft, werden die toten Soldaten «gründlich desinfiziert». Kremationen seien wegen der hohen Opferzahlen unmöglich oder würden verboten, um das Drama unter dem Deckel zu halten.
Das Virus könnte durch die durchlässige Grenze zu China eingeschleppt worden sein. Weil die medizinische Versorgung mangelhaft ist und die Staatsführung das Problem lange unter den Teppich wischte, könnte das tödliche Virus in Nordkorea besonders verheerende Auswirkungen haben.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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