Der Amazonas brennt – wieder. Mittlerweile sind die Ausmasse der Brände so stark, dass die Feuerwehr kaum mehr hinterherkommt. Tausende Quadratkilometer wurden bereits Opfer der Flammen. Ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Die Buschbrände im Bundesstaat Amazonas erreichen einen neuen Rekord: Das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe hat allein im August rund 7766 Brände festgestellt. Dies ist für diesen Monat ein neuer Rekord seit Messbeginn 1998. Allein im ersten halben Jahr ist die Anzahl der Brände im Bundesstaat Amazonas um rund 52 Prozent gestiegen.
Der Amazonas hat nicht von selbst Feuer gefangen, auch nicht im August, dem trockensten Monat. Die meisten Brände werden von Menschen gelegt, um neue Flächen für Landwirtschaft und Viehzucht zu erhalten.
Die Abholzung kommt erschwerend hinzu
Auch die Abholzung erreichte in diesem Jahr ein neues Level: Laut Inpe wurden allein zwischen Januar und Mai rund 2000 Quadratkilometer Regenwald für diesen Zweck vernichtet. Dies entspricht rund 34 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung des Amazonas-Gebiets. Ausserdem schwächte er die Umwelt- und Kontrollbehörden gezielt. Das Umweltministerium kündigte am Freitag an, dass alle Operationen zur Bekämpfung der illegalen Abholzung, sowie die Bekämpfung der Brände in diversen Gebieten aus Budgetgründen per sofort ausgesetzt werden.
Vize-Präsident Hamilton Mourão bezeichnete die Äusserungen des Umweltministeriums als voreilig. Das Ministerium gab daraufhin in einer Erklärung am Abend bekannt, dass sämtliche Mittel für Ibama und ICMBio freigegeben wurden und das Vorhaben somit normal weitergeht. (SDA/myi)