Bürger in französischer Gemeinde sauer wegen vier Zentimetern Neuschnee
Bürgermeister erlässt Schneeverbot

Weil sich zahlreiche Bürger über vier Zentimeter Schnee beklagten, verlor ein Bürgermeister aus Frankreich die Fassung. Anstatt sich den Sorgen der Bevölkerung anzunehmen, liess er Schnee verbieten.
Publiziert: 25.01.2024 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 19:04 Uhr
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In Frankreich hat ein Bürgermeister Schnee verboten.
Foto: imago/Eibner Europa

Bernard De Narda, der Bürgermeister der nordfranzösischen Gemeinde Raillencourt-Sainte-Olle, hat die Nase voll. Während eines Kälteeinbruchs zwischen dem 17. und 21. Januar klingelte sein Telefon ununterbrochen. Der Grund: Die Bürgerinnen und Bürger der 2200-Einwohner-Gemeinde klagten über Schnee, der gefallen war. Es ging ihnen um gerade einmal vier Zentimeter Neuschnee.

Ihren Frust liessen sie beim Bürgermeister aus, wie französische Medien berichten. Sie schimpften in Textnachrichten etwa über die kommunalen Verkehrsdienste. Sie würden «ihrer Mission der Schneeräumung und Besalzung» nicht ordentlich nachgehen.

Die Kritik ist nicht unbegründet. In Nordfrankreich wurden viele Strassen wegen Eisregens spiegelglatt. Zudem kam es am 18. Januar landesweit zu kilometerlangen Staus.

«Bürgermeister kann nicht für alles verantwortlich gemacht werden»

Der offenbar genervte de Narda liess Schnee in der Gemeinde kurzerhand verbieten. «Artikel eins: Ab dem heutigen Tag ist es dem Schnee untersagt, über dem Gebiet von Raillencourt-Sainte-Olle zu fallen», heisst es in einem Erlass kurze Zeit später. 

Wirklich ernst gemeint ist dieser Erlass allerdings nicht. Er wolle vielmehr «intolerante Menschen zum Schweigen bringen», so de Narda. «Der Bürgermeister kann nicht für alles verantwortlich gemacht werden!»

«Ein bisschen Humor tut gut»

Weiter erklärte de Narda, dass aufgrund der kommunalen Finanzen nicht mehr Geld in die Schneeräumung und Besalzung fliessen könne. Ein Problem sieht der Bürgermeister darin aber nicht. Stattdessen appellierte er an die Gemeinde, sich mit der Situation abzufinden: «Vor 60 Jahren gab es keine Schneeräumer und die Leute trafen Vorkehrungen, um zur Arbeit zu gehen. Wir müssen lernen, die Jahreszeiten zu respektieren.» 

Zu guter Letzt erklärte de Narda dann noch, dass er über weitere Verordnungen nachdenken würde – etwa, um Kaninchen oder Hornissen zu verbieten. Sein Motto: «Ein bisschen Humor tut gut!» (mrs)

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