Brutkasten auf Flug ausgefallen
Erfinderische Stewardess rettet sechs Flamingo-Eier

Diese Geschichte mit Happy End aus einem Zoo in Seattle erwärmt das Herz aller Tierfreunde. Die Protagonisten: eine Stewardess, hilfsbereite Passagiere und sechs Flamingo-Eier.
Publiziert: 08.02.2024 um 17:09 Uhr
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Süsses Wiedersehen im Zoo in Seattle: May mit Enkelin Sunny und Flamingo (ebenfalls) Sunny.
Foto: Jeremy Dwyer-Lindgren/Woodland Park Zoo
Natalie Zumkeller

Seit 2016 gab es für die Besucher des Zoos Woodland Park in Seattle (USA) keine Flamingos mehr zu sehen. Sieben Jahre später hätte sich das ändern sollen. Sechs Flamingo-Eier sollten aus dem Zoo in Atlanta nach Seattle gebracht werden, wo die pinken Vögel in Zukunft hätten leben und die Population weiterhin am Bestehen erhalten sollen. Der Plan wäre aber wegen einer technischen Panne beinahe gescheitert.

Im August 2023 machte sich der Tierpfleger auf den Weg nach Seattle. Mit dabei: ein tragbarer Inkubator, der die heranwachsenden Küken während des sechsstündigen Fluges warmhalten sollte.

Inkubator Ade

Wie CNN berichtet, folgte inmitten des Fluges dann der Schock: Der Inkubator gab den Geist auf. Laut einem Statement der Alaska Airlines, die den Flug durchführte, bat der Tierpfleger die Stewardess Amber May um Hilfe: Die Eier müssen unbedingt warm gehalten werden, die Küken würden den Flug sonst nicht überleben. Die Flugbegleiterin handelte schnell – und auch andere boten Hilfe an.

May eilte in den hinteren Teil des Flugzeuges. Ihre geniale Idee: Sie befüllte Gummi-Handschuhe mit warmem Wasser. Diese arrangierte sie so um die Eier, dass sie davon warm gehalten wurden. Inzwischen hatten auch viele der benachbarten Passagiere begonnen, ihre Jacken und Schale als zusätzliche Isolierung anzubieten. Ausserdem wechselte die Stewardess die Handschuhe während des Fluges immer wieder aus, wenn das Wasser abzukühlen begann.

Sunny trifft Sunny

Die sechs Eier schafften es so unversehrt ans Ziel. Wie unglaublich wichtig die Hilfe der Flugbereiterin und der anderen Passagiere war, unterstrich auch eine Mitarbeiterin des Zoos in Seattle. «Die Flamingo-Eier hätten in einem nicht funktionierenden Inkubator keine fünf Stunden überlebt. Wir sind so dankbar für die kreative Idee, die zum sicheren Transport unserer kostbaren Eier geführt hat.» Einen Monat später waren die kleinen Flamingos dann geschlüpft.

Als Dankeschön wurde die Flugbegleiterin May im November in den Zoo eingeladen, um die Küken kennenzulernen. Ihr kam auch eine besonders grosse Ehre zuteil – sie durfte einen der Vögel taufen. Der Name? Sunny – nach ihrer neugeborenen Enkelin, die am Treffen ebenfalls dabei war. Die restlichen fünf hören auf die Namen Magdalena, Amaya, Rosales, Gonzo und Bernardo. 

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