Auf einen Blick
- Wade Wilson ermordete 2019 zwei Frauen
- Vom Gericht wurde er zum Tode verurteilt
- Wilson zeigt keinerlei Reue
- Der Doppelmörder wird von Fanpost überhäuft
Im Oktober 2019 wurde Wade Wilson wegen dem Mord an zwei Frauen festgenommen. Innert weniger Stunden löschte er das Leben der damals 35-jährigen Kristine Melton und der 43-Diane Ruiz brutal aus und wurde im folgenden Prozess mit der Empfehlung auf Todesstrafe schuldig gesprochen.
Am Dienstag gab der Richter Nicholas Thompson in Florida nun das Strafmass für den Doppelmörder bekannt. Er verhängte die Todesstrafe für den mittlerweile 30-Jährigen. Im Gerichtssaal hörte man leisen Jubel und Klatschen von den Zuschauerbänken, wie «Bild» schreibt.
Das Böse auf der Anklagebank
Der Verurteilte mit dem tätowierten Gesicht schien wenig beeindruckt. Die Staatsanwältin Amira Fox erklärte in einer Pressekonferenz nach der Urteilsverkündung: «Ich muss sagen, ich habe noch nie jemanden gesehen, der so böse ist wie Wade Wilson». Und sie übe diesen Job immerhin seit 34 Jahren aus.
Wilsons Anwälte argumentierten damit, dass ihr Mandant aufgrund von Drogen an Hirnschäden leide und von Verlustängsten geplagt werde, seit ihn seine leiblichen Eltern zur Adoption freigegeben hätten. Gemäss Angaben der «New York Post» appellierten seine Adoptiveltern mit einem Brief ans Gericht dafür, ihn nicht zum Tode zu verurteilen, und schrieben: «Der Mensch ist immer noch da drinnen».
Opfer erwürgt und überfahren
Das erste seiner Opfer, Kristine Melton (†35), lernte Wilson in einer Bar in Cape Coral kennen. Sie nahm den Mann, damals noch ohne Tätowierungen im Gesicht, mit nach Hause und bezahlte mit ihrem Leben. Am nächsten Tag erwürgte er Kristine, nahm ihr Auto und fuhr zu seiner Ex-Freundin, die die Polizei rief, worauf er flüchtete.
Wenig später traf Wilson Diane Ruiz (†43). Ruiz sei gerade auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als Wilson sie ansprach. Wie die «New York Post», schreibt, ist die 43-Jährige dann wohl zu ihm ins Auto gestiegen. Wilson gibt zu, Diane Ruiz ebenfalls erwürgt zu haben. Nachdem sein Opfer tot war, warf er sie aus dem Auto, nur um sie mehrfach zu überfahren, bis sie, gemäss seinen Aussagen, «aussah wie Spaghetti».
Tausende von Briefen von Fans
Seit Wilson im Juni schuldig gesprochen wurde, erhielt der 30-Jährige massig Fanpost. Von Unterstützern und weiblichen Fans flatterten rund 4000 Briefe ins Gefängnis. Dabei waren auch 754 Fotos. 163 Sendungen mussten aufgrund ihres anzüglichen Inhalts aussortiert werden. Mehrere Frauen versuchten, den Richter davon zu überzeugen, Wilson von der Todesstrafe zu verschonen.
Dass Mörder wie Wade Wilson eine besondere Anziehung auf gewisse Frauen ausüben, ist ein bekanntes Phänomen. Psychologe Martin Zang vom Institut Deutsche Forensik sagt gegenüber RTL, dass die Ursachen für Hybristophilie, wie die Fachbezeichnung für diese Art von Störung der Sexualpräferenz lautet, wissenschaftlich nicht gut erforscht seien. «Es gibt die Annahme, dass eine Kombination aus ausgeprägter Einsamkeit und geringem Selbstbewusstsein möglicherweise ursächlich sein könnten», so Zang.
Aggression als männliches Attribut
«Ein evolutionspsychologischer Ansatz gehe ausserdem davon aus, dass diese gewalttätigen und gefährlichen Täter in der Perspektive von manchen Frauen als Alphatiere wahrgenommen werden», führt er weiter aus. Diese Frauen verstünden demnach Aggression und das Töten als männliches Attribut, was anziehend wirken kann.
Dass viele den Doppelmörder attraktiv und anziehend finden, beweisen auch Kommentare auf Social Media. «Er ist so schön», heisst es in einem Kommentar unter einem Tiktok-Video. Andere kommentieren mit «unschuldig», oder einfach nur mit Herzli-Emojis.
Die Retterin und die Bitte um Milde
Weiter gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass Frauen, die Straftäter lieben, «eine Rolle als Quasi-Retterin» einnehmen. «Sie denken, wenn sie den Tätern nur genug Liebe schenken, würden sie das Böse in ihnen besiegen können», erklärt Zang.
Auch das Gericht erhielt Briefe. Die Schreibenden versuchten, den Richter dazu zu bringen, Wilson von der Todesstrafe zu verschonen. Eine von ihnen, die schreibt, dass eindeutig dokumentiert sei, dass Wilson unter psychischen Problemen, leide und verschont werden sollte, ist eine zweifache Mutter aus Kanada.