BDP-Nationalrat Bernhard Guhl reicht Motion ein
Verwahrte sollen länger warten

BDP-Nationalrat Bernhard Guhl will den Prüfungsintervall bei Verwahrten strecken – und so der Verwahrungs-Initiative mehr Nachachtung verschaffen.
Publiziert: 16.06.2017 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:35 Uhr
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Fabrice Anthamatten: Der Mörder der Sozialtherapeutin Adeline Morel ist verwahrt, aber nicht lebenslänglich.
Foto: Blick
Ruedi Studer

Das Urteil gegen den Frauenmörder Fabrice Anthamatten brachte es jüngst an den Tag: Die lebenslange Verwahrung wegen Untherapierbarkeit bleibt in der Praxis toter Buchstabe.

«Es wird wohl nie Gutachten für lebenslange Untherapierbarkeit geben», ärgert sich BDP-Nationalrat Bernhard Guhl (AG). «Die Umsetzung der Verwahrungsinitiative kommt praktisch nicht zur Anwendung.»

BDP-Nationalrat Bernhard Guhl (AG): «Die jährlichen Gutachten sind zur Alibiübung verkommen und verursachen nur enorme Kosten.»
Foto: EQ Images

Deshalb müsse man eine Zwischenlösung finden zwischen der heutigen normalen und der lebenslangen Verwahrung. 

Heute Freitag hat Guhl eine Motion eingereicht, die einer solchen Zwischenlösung den Weg ebnen soll. Er will den Prüfungsintervall für Verwahrte strecken. 

Statt jährlich nur alle drei Jahre

Aktuell gilt: Hat ein Verwahrter seine Haftstrafe verbüsst, wird mindestens jährlich überprüft, ob er bedingt entlassen werden kann.

Geht es nach Guhl, sollen sich extrem gefährliche Täter künftig länger gedulden müssen. «Fällt das jährliche Gutachten dreimal in Folge negativ aus, soll die zuständige Behörde erst wieder nach drei Jahren eine bedingte Entlassung prüfen», fordert der Aargauer. «Die jährlichen Gutachten sind zur Alibiübung verkommen und verursachen nur enorme Kosten.»

Zudem berge jedes Gutachten die Gefahr, dass die verwahrte Person sich verstelle und so eine Freilassung erwirke. «Eine Verlängerung des Prüfungsintervalls ist damit auch zum Schutz der Allgemeinheit von Interesse», so Guhl. «Und der vom Volk angenommenen Verwahrungs-Initiative wird damit auch mehr Nachachtung verschafft.»

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