«17,7 Millionen Menschen in der Ukraine sind in Not»
1:54
SonntagsBlick-Redaktor:«17,7 Millionen Menschen in der Ukraine sind in Not»

Bröckelnde Solidarität
Die Ukraine braucht uns

Zu Beginn verzeichneten Hilfswerke Rekordeinnahmen. Doch seit dem Sommer gehen die Spenden zurück. Das muss sich wieder ändern. Denn vielen Ukrainern droht der Kältetod.
Publiziert: 18.12.2022 um 09:44 Uhr
1/6
Minustemperaturen in Kiew am 19. November 2022.
Foto: Getty Images
RMS_Portrait_135 (1).jpg
Robin BäniRedaktor

Ein vielstöckiges Wohnhaus wird von einer Rakete getroffen – Panzer donnern über die Grenze: Brutale Bilder erreichen uns am 24. Februar, viele wollen helfen. Die Caritas sammelt in drei Tagen die erste Million für die Ukraine.

Auch das IKRK meldet Rekordsummen. Migros und Coop spenden Windeln, Zahnpasta, Tampons. Doch das alles war einmal. Seit Sommer gehen bei Unicef und Helvetas die Spenden zurück. Es entspricht dem allgemeinen Trend bei den Hilfswerken.

Auch die Privatwirtschaft wendet sich zunehmend von der Ukraine ab. Auf Anfrage schreibt die Migros: Das Thema sei nicht für eine PR- Aktion geeignet. Interessant: Im März war es das noch.

Doch damit nicht genug. Der Lebensmittelgigant teilt mit: «Was die Ukrainer am dringendsten benötigen, kann die Migros leider nicht zur Verfügung stellen.»

Aktuell leiden Millionen Menschen bitterste Not: Sie drohen zu verhungern oder zu erfrieren. Das Verhalten von Migros zeigt, dass die Solidarität Risse bekommen hat. Noch immer zerbersten in der Ukraine Häuser, wenn eine Rakete einschlägt. Doch uns erschüttert es weniger. Sollen die nächsten Tage ein Fest der Liebe sein – oder ein Klischee?

Es liegt an uns. Helfen wir den Ukrainerinnen und Ukrainern!

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?