Man könnte meinen, es gäbe kein Coronavirus, wenn man die Bilder und Videos aus dem Hyde Park im englischen Leeds sieht: Hunderte Menschen treffen sich im Park, um gemeinsam zu feiern, Wintersport zu betreiben – und um einer grossen Schneeballschlacht beizuwohnen! Dies berichtet «Daily Mail».
200 Studenten schleudern sich Schnee ins Gesicht – ohne dabei eine Maske zu tragen oder sich um Abstand zu bemühen. Corona scheint es für diese Spassvögel nicht zu geben.
Zeugen sind über die Massenveranstaltung empört. Im Gegensatz dazu steht aber Max Powell, ein Student im ersten Jahr an der Leeds Beckett University. Er beschreibt die Versammlung als «den grössten Spass, den wir nüchtern hatten».
66 Mal so viele Bussen wie im Frühling
Die Schneeballschlacht in Leeds ist nur eines von vielen Beispielen, bei denen die Corona-Massnahmen ignoriert werden. Immer wieder setzen sich Leute darüber hinweg. So zum Beispiel in South Mimms im englischen Hertfordshire. Hier wurde eine Party mit rund 100 Leuten von der Polizei beendet. Doch damit nicht genug: Die Zahl der Verstösse steigt stetig an. Die Polizei hat keine Freude.
Es wurde gar ein neuer Rekord aufgestellt: Mittlerweile werden pro Tag 300 Bussen wegen Verstössen gegen die Corona-Massnahmen ausgestellt. Das heisst: In den letzten Wochen wurden mehr Bussen ausgestellt als in den ersten neun Monaten der Pandemie.
Zwischen dem 27. März und dem 13. April wurden pro Tag durchschnittlich 4,5 Bussen verteilt. Heute sind es rund 66-mal so viele Bussen.
Eine härtere Gangart verfolgen
Steve House von Scotland Yard sagt, dass die Beamten nun schneller durchgreifen, anstatt sich erst immer wieder die Ausreden der Täter anzuhören, wenn sie diese mit ihrem Verstoss konfrontieren.
Die Metropolitan-Police-Kommissarin Dame Cressida Dick hat den Beamten befohlen, eine härtere Gangart zu verfolgen. Gestern sagte ihre Stellvertreterin, es sei klar, dass die Öffentlichkeit die Massnahmen diesmal nicht so ernst nehme. Die Polizei sei von der Regierung aufgefordert worden, die Durchsetzung zu verstärken. (myi)