Briten sind besorgt über vermehrte Infektionen und schwere Verläufe
Wie gefährlich ist das mutierte Coronavirus für Kinder?

Kinder sind in Grossbritannien unterdessen jene, die sich am häufigsten mit dem Coronavirus infizieren. Zudem gibt es einzelne Berichte aus Spitälern, dass Kinder mit dem mutierten Virus häufiger schwere Verläufe durchmachen müssen.
Publiziert: 05.01.2021 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2021 um 11:20 Uhr
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Seit Auftreten der aggressiveren Virusform melden die Gesundheitsbehörden in Grossbritannien fast täglich Rekordzahlen an Neuinfektionen. Darum beschloss die britische Regierung unter Boris Johnson am 4. Januar, erneut in den harten Lockdown zu gehen.
Foto: DUKAS

Das mutierte Coronavirus zwingt Grossbritannien in den nächsten harten Lockdown. Seit Auftreten der aggressiveren Virusform melden die Gesundheitsbehörden fast täglich Rekordzahlen an Neuinfektionen. Die Spitäler sind am Limit, die Zahl der Patienten, die an oder mit Corona sterben, steigt ebenfalls an. Zuletzt um 20 Prozent, wie Premierminister Boris Johnson am 4. Januar in einer Fernsehansprache erklärte und damit den harten Lockdown begründete.

Ein genauer Blick in die Daten zeigt zudem, dass Kinder tatsächlich stärker vom mutierten Virus betroffen sein könnten, der auch schon in der Schweiz nachgewiesen wurde. Gemäss Zahlen eines am 31. Dezember veröffentlichten Papiers der «Children's Task and Finish Group», ein wissenschaftliches Beratungsgremium im Auftrag der britischen Regierung, gäbe es immer mehr Beweise dafür, dass die Übertragung des Coronavirus zwischen Kindern bei geöffneten Schulen zunimmt

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Insbesondere bei Schülern der Sekundarstufe sei das feststellbar. Es zeige sich zudem, dass die Infektionsraten bei Kindern im schulpflichtigen Alter derzeit am höchsten sind.

Streit um Schulschliessungen

Bevor Premier Johnson am 4. Januar den harten Lockdown ausgerufen hatte, gab es in Grossbritannien darum einen heftigen Streit darüber, ob Schulen offen bleiben oder geschlossen werden sollten. Der harte Lockdown hat nun die Schliessung aller Schulen zur Folge.

Angefeuert wurde die Debatte auch von Horrormeldungen aus den Spitälern in London. International Schlagzeilen machte etwa der Bericht einer Oberschwester des King's Collgege Hospital in London. Immer mehr Kinder und Jugendlichen würden in die Klinik gebracht, die schwere Corona-Verläufe durchmachen müssten, sagte sie gegenüber dem Fernsehsender BBC vergangene Woche. Das habe es in der ersten Welle nicht gegeben, so die Oberschwester. Jetzt habe sie aber «eine ganze Station von Kindern und Jugendlichen» zu betreuen, die am Coronavirus leiden würden. Zudem würden auch vermehrt 20- bis 30-Jährige in ihr Krankenhaus eingeliefert, die schwere Symptome hätten.

Allerdings widersprechen andere Ärzte dieser Darstellung. Dass vermehrt Kinder mit schweren Verläufen eingeliefert würden, könne er nicht bestätigen, sagte etwa Russel Viner, Präsident des britischen Berufsverbandes der Kinderärzte. Im Winter seien Kinderspitäler immer ausgelastet. «Derzeit sehen wir aber keinen signifikanten Druck durch Covid-19 in der Pädiatrie in ganz Grossbritannien», so Viner.

Schweiz: Sechs bekannte Fälle mit dem Mutanten

Die Diskussion rund um Schulschliessungen könnte auch in der Schweiz an Fahrt gewinnen. Bislang sind in der Schweiz sechs Fälle des mutierten Coronavirus aus Grossbritannien festgestellt worden. Zuletzt wurde es im Kanton Basel bei einem Jungen (9) aus London nachgewiesen, der in der Schweiz seine Weihnachtsferien verbracht hatte. Der Bub besuchte in London eine Schule, die wegen vieler Corona-Infektionen geschlossen werden musste. (fr)

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