Russ Cook rennt durch ganz Afrika und teilt seine Reise auf Instagram
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16'000 Kilometer in 348 Tagen:Russ Cook rennt durch ganz Afrika

Brite rennt 16'000 Kilometer durch Afrika – Krankheit, Beinahe-Entführung, Stürme
Die abenteuerliche Reise von Russ Cook

Der Brite Russ Cook rannte 352 Tage lang durch Afrika – und liess die ganze Länge des afrikanischen Kontinents hinter sich. Auf seinem Lauf quer durch den Kontinent stiess der Extrem-Marathonläufer jedoch auf ungeplante Hindernisse. Das hat er alles erlebt.
Publiziert: 04.04.2024 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2024 um 18:11 Uhr
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Russ Cook wird schaffen, was kein anderer zuvor erreicht hat: die ganze Länge Afrikas rennend zu durchqueren.
Foto: Instagram/hardestgeezer
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Janine EnderliRedaktorin News

16'300 Kilometer, 352 Tage, 16 Länder und 19 Millionen Schritte: Der Brite Russ Cook ist kein gewöhnlicher Marathonläufer. Als erster Mensch durchquerte der Youtuber den vollen afrikanischen Kontinent rennend. Nach 352 Tagen voller Anstrengung, Todesangst und Bewunderung über die Natur hatte der 27-Jährige die Ziellinie stets im Blick – am Sonntag kam er nach einem fast einjährigen Lauf dann endlich im Norden Tunesiens an.

Am 22. April 2023 startete Cook seine Reise am südlichsten Punkt Südafrikas. Der Plan: Jeden Tag durchschnittlich 55 Kilometer zu rennen – das sind mehr als ein Marathon pro Tag.

Die Route des Briten.
Foto: Instagram/hardestgeezer

Krankheiten und wilde Tiere

Cook dokumentierte seine Reise in den sozialen Medien und zeigte seinen Followern die ungeschönte Realität seines Mega-Projekts: So hatte Cook nach rund 25 Tagen guten Fortschritts mit einer schweren Magendarm-Erkrankung zu kämpfen. «Ich konnte kein Essen mehr bei mir behalten, war nur noch ein Zombie, der durch die Wüste strampelte», sagte Cook, der sich zu diesem Zeitpunkt in der namibischen Wüste befand. Die Wüsten stellten für den Briten eine besondere Herausforderung dar. Tagsüber machte ihm die sengende Hitze zu schaffen, während in der Nacht wilde Tiere eine grosse Gefahr darstellten.

An der Grenze Angolas angekommen, sorgten Visa-Probleme fast für einen Abbruch des Abenteuers. Der 27-Jährige musste mehrere Stunden mit den angolanischen Beamten verhandeln, bevor diese ihm schliesslich die Einreise gewährten. Doch der nächste Schock folgte prompt: «Ich machte mit meinen Jungs, die mich im Minivan begleiten, eine Mittagspause, als plötzlich mehrere junge Männer die Tür aufrissen und eine Waffe auf uns richteten. Sie verlangten alles an Geld und Wertsachen, was wir hatten.» Glücklicherweise konnten Cook und seine Kollegen verhindern, dass die Männer sie kidnappten – sie händigten ihnen grosse Teile Ihrer Ausrüstung und Smartphones aus. Es war nicht der letzte Vorfall dieser Art.

«Plötzlich war ich von Männern mit Macheten umzingelt»

«Die ersten Tage in der Demokratischen Republik Kongo waren die Härtesten meines Lebens», schrieb Cook auf seinen Profilen. Aufgrund schlechter Strassenverhältnisse wurde er von seinem Begleiter-Van getrennt und landete in einer ländlichen Siedlung mitten im Dschungel. «Plötzlich war ich von Männern mit Macheten umzingelt. Ich dachte, jetzt werde ich selber zu einer dieser Geschichten, von denen man immer liest.» Es folgte eine tagelange Odyssee durch den Dschungel. Cook hatte weder Wasser noch Essen zur Verfügung. Schliesslich brachten ihn Dschungel-Bewohner zu einem weiteren Dorf, von wo aus sich Cook endlich retten konnte.

Neben den vielen Schreckmomenten erlebte der junge Mann auch wunderschöne Momente des Glücks, wie er selber sagt. «Es gibt nichts Besseres, als wenn du voll im Flow rennen kannst und die wunderschönsten Ecken dieser Erde siehst.» Und Cook ist auf alle Launen der Natur vorbereitet. So kämpfte er sich mit einer Schwimmbrille über den Augen durch die Sandstürme der Sahara und achtete stets auf die richtige Kleidung.

Über sein Projekt in Afrika sagt Cook: «Beim «Project Africa» geht es um viele Dinge. Es geht darum, zu sehen, wie weit ich über meine Grenzen gehen kann. Es geht darum, das Leben voll auszukosten und alles zu riskieren. Es geht darum, neue Kulturen kennenzulernen und den Menschen zu zeigen, dass Träume nicht immer Träume bleiben müssen.»


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