Brisantes Dokument geleakt – «Wir sitzen in der Scheisse»
Russischer Geheimdienst glaubt nicht an Putin-Sieg

Ein Bericht eines Analysten des russischen Geheimdienstes ist aufgetaucht, der mit der eignen Regierung hart ins Gericht geht. Für Putin könnte dies verheerend sein.
Publiziert: 07.03.2022 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2022 um 09:30 Uhr
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Aus einem geleakten Bericht des russischen Geheimdienstes wird ersichtlich, wie schlecht es im Ukraine-Krieg um Russland steht.
Foto: AFP

Die russische Armee wurde vom Kampfwillen und dem Widerstand der Ukrainer überrascht. In Russland möchte dies natürlich niemand zugeben.

Im Internet ist jetzt allerdings ein Dokument des russischen Geheimdienstes FSB aufgetaucht, das der russischen Regierung Planlosigkeit und Fehleinschätzung vorwirft. Ob es tatsächlich echt ist, lässt sich nur schwer verifizieren. Aber klar ist: Sollte es sich als echt herausstellen, dann wusste nicht mal der FSB, dass Putin die Ukraine tatsächlich angreift.

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«Wir sitzen bis zum Hals in der Scheisse»

Der Verfasser des Dokuments, ein Analyst des FSB, kritisiert die Kriegsführung Russlands heftig. Man habe zunächst nur Szenarien durchgespielt. Und dann sei aus der Theorie plötzlich Wirklichkeit geworden. Und der FBS sei überrumpelt gewesen. Im Bericht findet sich dafür eine drastische Sprache: «Wir sitzen bis zum Hals in der Scheisse.»

Das Fazit ist klar: Der Blitzkrieg sei klar gescheitert. Die Mission sei nun nicht mehr erfüllbar, der Krieg also nicht mehr zu gewinnen. «Mit vernünftigen Informationen vorab hätten wir zumindest darauf hingewiesen, dass der Ursprungsplan strittig ist, dass man vieles überarbeiten muss, sehr vieles», heisst es im Bericht weiter.

Russland habe sich auf einen 100-Meter-Sprint eingestellt, sei nun aber bei einem Marathon gelandet. Die Ukrainer und die ukrainische Armee seien extrem motiviert und hätten auch gute Waffen und Kommandanten. Laut dem Bericht befürchtet der russische Geheimdienst, dass die Ukrainer im Falle einer Belagerung jahrelang durchhalten könnten. Der Grund: Lieferungen aus Europa.

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Weiter seien Tausende russische Soldaten gestorben. Wie viel, ist unklar, da man den Überblick verloren habe. In Wahrheit dürfte sich um bis zu 10'000 handeln. Der FSB-Analyst schreibt ausserdem, dass die Deadline für den Konflikt der Juni sei. «Weil es im Juni keine Wirtschaft mehr in Russland geben wird – es wird nichts mehr übrig sein.»

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FSB-Quellen bestätigen Echtheit des Dokuments

Zusammenfassend gibt der Bericht ein verheerendes Bild Russlands ab, dass den Krieg schon verloren hat und unter dem planlosen Putin direkt in den Absturz taumelt. Veröffentlicht wurde das Dokument von Wladimir Osechkin, Gründer der russischen Menschenrechtsorganisation «gulagu.net». Dieser kämpft gegen Korruption in Russland an und landete deswegen auch schon im Gefängnis.

Osechkin will den Bericht direkt vom Geheimdienstmitarbeiter haben. Ein Journalist des Investigativ-Portals «Bellingcat» hat den Text zwei FSB-Quellen vorgelegt, welche die Echtheit des Papiers bestätigen. Trotzdem könnte es sich dabei auch um extrem gut gemachte Propaganda von ukrainischer Seite handeln. (obf)

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